WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht des Rektors 1995

Fachbereich 21 - Deutsche Sprache und Literatur, Künste und deren Didaktik



Zur Gesamtsituation des Fachbereichs

Dem Fachbereich 21 gehören die wissenschaftlichen Einrichtungen der Westf. Wilhelms-Universität an, deren Integration in fachlich korrespondierende Fachbereiche seit der Auflösung der Pädagogischen Hochschule im Jahr 1980 bislang nicht geleistet werden konnte (Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik, Musikpädagogik, Textilgestaltung und ihre Didaktik).

Die wesentlichen strukturellen Grundprobleme des Fachbereichs konnten auch 1995 nicht gelöst werden: die weiterhin außergewöhnliche Überlast in der Lehre, die insbesondere den Lehramtsstudiengang "Deutsch, Primarstufe", aber zunehmend auch den Studiengang "Textilgestaltung" betrifft.

Lehre, Studiengänge

Die Situation in der Lehre bleibt in den Lehramtsstudiengängen "Musik" weiterhin angespannt; sie hat sich aber in den Lehramtsstudiengängen "Textilgestaltung" einschneidend verschlechtert. Die Zahl der Studienanfänger hat sich in den letzten Jahren von 97 im WS 93/94 über 118 im WS 94/95 auf nunmehr 131 im WS 95/96 erhöht.

In den Lehramtsstudiengängen "Deutsch" hat sich die Situation durch die zum WS 1995/96 nur unwesentlich verringerte Zahl von Studienanfängern und durch die Verpflichtung, vor allem im obligatorischen Bereich des Grundstudiums ein ordnungsgemäßes Lehrangebot zu gewährleisten, die Situation nicht verbessert.

In den weiteren Studiengängen (Dipl. Päd.; Dr. paed.; Zusatzstudiengang Musiktherapie) haben sich für den Berichtszeitraum keine besonderen Entwicklungen ergeben.

Personal, Nachwuchsförderung

Das Verfahren zur Besetzung einer C3-Professur für Textilgestaltung wurde im Berichtszeitraum durch die Erteilung und Annahme eines Rufes abgeschlossen.

Im Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik hat die angespannte personelle Situation trotz Zuweisung und Besetzung einer Studienratsstelle im Hochschuldienst keine Entlastung erfahren. Institut und Dekan sind weiterhin im Gespräch mit dem Rektorat über eine strukturelle Verbesserung der Personalsituation.

Im Bereich der Nachwuchsförderung bestehen in allen Instituten des Fachbereichs erhebliche Defizite. Jedes Institut, auch das größte Fach des Fachbereichs mit ca. 3.800 Studenten und sieben Professorenstellen, weist lediglich eine einzige Nachwuchsstelle auf.

Die Ausstattung im nichtwissenschaftlichen Bereich (Institutsverwaltung) ist verbesserungsfähig.

Forschung und internationale Kontakte

Wenn trotz dieses insgesamt negativen Gesamtbildes im Fachbereich 21 Forschung betrieben wird (vgl. den Forschungsbericht der WWU), neue Forschungsfelder eröffnet und weitere internationale Kontakte geknüpft und durch wissenschaftlichen Austausch gepflegt werden konnten, so ist dies nur dem großen persönlichen, auch privat-finanziellen Einsatz einzelner Fachbereichsmitglieder zu verdanken.

Entwicklung, Perspektiven

Angesichts der Defizite im wissenschaftlichen Personal, in der Ausstattung sowie der zu erwartenden weiter ansteigenden Zahl der Studierenden ist ein den Bedingungen der Studien- und Prüfungsordnung entsprechender Studienbetrieb in den Lehramtsstudiengängen, vor allem im fachwissenschaftlichen wie fachdidaktischen Profil des Lehramtsstudiengangs für die Primarstufe, qualitativ kaum noch zu verantworten.

Der Fachbereich begrüßt und unterstützt daher nach wie vor die Bemühungen um die Neugliederung der Philosophischen Fakultät und die Einrichtung eines Fachbereichs "Philologie", von dem er sich u.a. eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und die Lösung der skizzierten Probleme erhofft. Die entsprechenden Beschlüsse haben das Institut für Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik und der Fachbereichsrat des Fachbereichs 21 im Dezember 1995 gefaßt.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9524
Datum: 04.03.1996; 01:00 Uhr