WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster



Jahresbericht des Rektors 1995

Fachbereich 13 - Romanistik und Slavistik



Die Studierendenzahlen sind in den letzten Jahren auf hohem Niveau weitgehend konstant geblieben. Die Haushaltsmittel sind im Vergleich zum Vorjahr im wesentlichen unverändert geblieben; im Bibliotheksbereich liegt die Zahl der angeschafften Bücher geringfügig unter der des Vorjahres. Allerdings wurde eine größere Zahl laufender Zeitschriften abbestellt. Dadurch konnten höhere Buchpreise sowie die Inflationsrate noch einmal ausgeglichen werden.

Im Herbst 1995 fand in Münster unter dem Motto 'Dominanz und Emanzipation. Romanistik zwischen Nord und Süd' der 24. Deutsche Romanistentag statt. Für diese international ausgerichtete Fachveranstaltung, an der Vertreter aus mehr als fünfzehn Nationen teilnahmen, hatten sich siebenhundert Teilnehmer eingeschrieben, eine bei keinem Romanistentag zuvor erreichte Resonanz. In siebzehn Arbeitskreisen wurden in rund zweihundert Referaten sprach- und literaturwissenschaftliche Fragestellungen aus dem Gesamtbereich der Romanischen Philologie lebhaft und kontrovers diskutiert. Eine Table Ronde aus Schriftstellern aus dem Maghreb, Schwarzafrika, Argentinien und Brasilien erörterte das Rahmenthema des Kongresses unter Anteilnahme einer großen Öffentlichkeit.

Eine unmittelbare Auswirkung des Romanistentages ist u.a. darin zu sehen, daß das Romanische Seminar die bereits in früheren Jahren geführte Diskussion über die Einrichtung neuer Studiengänge wieder aufgegriffen hat.

Im Mai 1995 ist in der Französischen Abteilung Frau Dr. Baude, AOR'in, ausgeschieden. Mit Ablauf des SS 95 erreichte Herr Dr. Lamsfuß, AOR, die Altersgrenze. Damit können wöchentlich 24 Unterrichtsstunden nicht mehr angeboten werden. Wir hoffen, daß beide Stellen nach Ablauf der Sperrfristen dem Französischen Seminar wieder zugewiesen werden. Mit Ende des WS 95/96 wird Herr Dr. Coenen, Stud. Prof., in den vorzeitigen Ruhestand gehen. Wie uns bereits mitgeteilt wurde, fällt diese Stelle an die Universität zurück. Damit entfallen für unser Fach definitiv zehn Wochenstunden.

Prof. Grimm hat im Rahmen der Feierlichkeiten anläßlich des dreihundertsten Todestages des Fabeldichters Jean de La Fontaine an sechs internationalen Kongressen (London, Tunis, Montréal, Paris, Caen, Genf) teilgenommen und Vorträge gehalten.
Prof. Miething ist im Rahmen der Vorarbeiten für den Kongreß Romania Judaica, der im Sommer / Herbst 1996 in Münster stattfinden soll, zu einer Vortragsreise nach Israel eingeladen worden. Frau Prof. Albert knüpfte Kontakte mit dem "Centre de Recherches sur les Littératures Modernes et Contemporaines", Université Blaise Pascal, Clermont-Ferrand.

Im Rahmen des Erasmus-Programms fand mit der Universität Bari ein Studentenaustausch statt. Aus Bari hielten die Professoren Fr. Tateo und P. Guaragnella in Münster Vorträge.

In der Spanischen Abteilung wurden die Kontakte zur Universität Burgos vertieft. Durch Prof. Dr. de la Granja entstanden neue Verbindungen zur Universität Granada, durch Prof. Bagno zur Spanischen Abteilung der Universität Petersburg.

Im Oktober fand eine von der Linguistischen Abteilung organisierte Internationale Fachkonferenz zum Thema "Lexikalische Semantik" statt. Neben zahlreichen deutschen Spezialisten konnten als Teilnehmer auch Forscher aus dem europäischen Ausland (Frankreich, Spanien, Italien, Rumänien, Rußland, Belgien, Österreich, Schweiz) sowie aus Übersee (Japan und Uruguay) begrüßt werden. Die Tagung wurde durch die Übergabe einer Festschrift aus Anlaß des 60. Geburtstages von Prof. Geckeler in der Aula der Universität eröffnet.

Mit Wirkung vom 1. Oktober 1995 wurde Herr Prof. Dr. Alfred Sproede von der Universität Oldenburg zum C4-Professor für Slavische Philologie mit dem Schwerpunkt Literaturwissenschaft (Nachfolge Prof. Dr. Scholz) ernannt.

Im Vordergrund der wissenschaftlichen Forschung am Institut für Interdisziplinäre Baltische Studien stand die litauische und lettische Literatur- und Sprachwissenschaft sowie Folkloristik. Die Forschungsgebiete der insgesamt 6 Gastdozenten aus Tartu, Riga und Vilnius, deren Aufenthalt 1-4 Monate dauerte, waren die Wirtschaftswissenschaften, Baltistik und Biochemie. Es konnten drei 4-6monatige Stipendien an Wissenschaftler aus dem Baltikum und Polen vermittelt werden. Mitbetreut wurden auch ca. 11 Stipendiaten (Germanistik, Geschichte, Jura u.a.), die auf Einladung anderer Hochschullehrer nach Münster gekommen waren. Im Rahmen der "Studia Baltica" arbeitete das Institut eng mit den Partneruniversitäten Riga, Tartu und Vilnius zusammen; Vertreter dieser Hochschulen übernahmen gegen Honorar einen Teil des Unterrichts in Deutschland sowie die Ausrichtung des Kursteils an ihrer Universität.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: JB9516
Datum: 04.03.1996; 23:40 Uhr