Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
Jahresbericht des Rektors 1995
Fachbereich 09 - Erziehungswissenschaft
Lehre, Studiengänge
Das Fachstudienangebot des Fachbereichs Erziehungswissenschaft bezieht sich auf
den Magister- und Promotionsstudiengang und auf den Diplomstudiengang
Pädagogik sowie auf das Unterrichtsfach Erziehungswissenschaft der
Sekundarstufe II. Hier waren im Wintersemester 1994/95 ca. 4.000 Studierende
eingeschrieben.
Der starke Anstieg der Studierenden im Fach Erziehungswissenschaft in den
vergangenen Jahren hatte den Fachbereich zum WS 1994/95 veranlaßt, einen
Orts-NC einzuführen; er wird in abgemilderter Form weitergeführt
(für das Unterrichtsfach Pädagogik wurde der Orts-NC aufgehoben).
Der sehr viel größere Anteil des Lehrangebots dient jedoch dem
Begleitstudium für die Lehramtsstudiengänge. Die Zahl der Studierenden
hierzu betrug im WS 1995/96 10.843. Im landesweiten Vergleich ist der
Fachbereich Erziehungswissenschaft in hohem Maße überlastet.
Personal, Nachwuchsförderung
Es konnten zwei Habilitationsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Die
verliehenen veniae legendi lauten beide:
- Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Bildungsforschung und
Didaktik
Eine dieser Habilitierten hat einen bereits erhaltenen Ruf angenommen, auch ein
schon habilitierter Wissenschaftlicher Mitarbeiter hat einen Ruf auf eine C3-Stelle
angenommen.
Forschung und Internationale Kontakte
Aus den in den einzelnen Instituten des Fachbereichs bearbeiteten
Forschungsprojekten ergeben sich folgende Forschungsschwerpunkte:
- Untersuchungen zur Medienerziehung;
- Untersuchungen zum Europaprofil und zum Lernen für Europa im
Schulwesen;
- Untersuchungen zur Geschichte des Minderheitenschulwesens in Deutschland
und zur Multikulturalität;
- Untersuchungen zur Jugend- und Familienhilfeplanung und zur Integration von
behinderten Menschen.
Auffallend an den Forschungsthemen und den Forschungskontakten ist ihre
zunehmende interkulturelle Orientierung und internationale Kooperation, etwa zur
UNESCO und den Vereinten Nationen, dem Institut Européen d'Education et
de Formation sowie mit Universitäten in England, Rußland und Polen.
Ebenfalls zum Ausdruck kommt diese internationale Kooperation durch die
Gäste, die sich für kürzere oder längere Zeit zu
Studienzwecken am Fachbereich aufgehalten oder Gastvorträge gehalten
haben. Andauernde Beziehungen sind demzufolge geknüpft worden mit den
Universitäten Sheffield, Baltimore, Chicago, Utah State University, Salzburg,
Wien, Bern sowie Lodz und Moskau.
Entwicklung, Perspektiven
Der Versuch "Hochschule und Finanzautonomie" hat es dem Fachbereich
ermöglicht, Maßnahmen zu ergreifen, die seine gute Drittmittelposition
nachhaltig stabilisieren können. Außerdem gelang es, die seit Jahren als
unzureichend angesehene mediale Grundausstattung der Hörsäle im
Gebäude Bispinghof zu verbessern. Als besonders gelungen dürften die
Maßnahmen zur Erneuerung der DV-Ausstattung des Fachbereichs angesehen
werden, da entsprechend den individuellen Notwendigkeiten der einzelnen Institute
bedarfsorientiert die Erneuerung der Hard- und Software durchgeführt wurde,
wobei die Kosten durch eine Mischfinanzierung getragen wurden. Dank der
autonom gewonnenen Finanzmittel war es möglich, den dringend
nötigen Umbau der Fachbereichsbibliothek durchzuführen und die
umfangreichen Retroarbeiten in Absprache mit der Universitätsbibliothek
verstärkt weiterzuführen.
Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: Jb9512
Datum: 29.02.1996; 18:40 Uhr