WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster


Jahresbericht des Rektors 1994

SFB 223 Bielefeld / Münster "Pathomechanismen zellulärer Wechselwirkungen"



Der Sonderforschungsbereich 223 "Pathomechanismen zellulärer Wechselwirkungen" wurde am 1. Juli 1985 an den Universitäten Münster und Bielefeld eingerichtet. Der Sonderforschungsbereich, der sich gegenwärtig in der vierten Förderperiode befindet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Grundlagen der Pathobiologie von Zell-Wechselwirkungen im Wirbeltierkörper mit Bezug zu medizinischen Fragestellungen zu untersuchen.

Das Nahziel des Sonderforschungsbereichs ist es, an ausgewählten Beispielen erbliche und nichterbliche Störungen von Zell-Wechselwirkungen in ihren Kausalzusammenhängen aufzuklären. Dabei wird die Zurückführung der beobachteten Phänomene auf biochemische und physikalisch-chemische Grundlagen angestrebt. Es wird versucht, die dabei wichtigen Einzelkomponenten biologisch/biochemisch zu charakterisieren, um zu einem vertieften Verständnis zellulärer Wechselwirkungen im Wirbeltierkörper zu kommen. Aus dieser Kenntnis heraus lassen sich klinisch verwertbare Diagnoseverfahren für akutes Krankheitsgeschehen sowie Ansatzpunkte für eine therapeutische Beeinflussung entwickeln.

Im Sonderforschungsbereich arbeiten mehr als 50 Wissenschaftler aus Medizin, Biologie, Biochemie und physikalischer Chemie zusammen, wobei die folgenden Teildisziplinen besonderes Gewicht haben: Innere Medizin, Genetik, Embryologie, Zellbiologie, Molekularbiologie, Immunologie, Enzymologie, Proteinchemie und biophysikalische Chemie. Diese Gebiete werden durch zwei Arbeitsgruppen der Medizinischen Fakultät der Universität Münster sowie durch jeweils mehrere Arbeitsgruppen der Fakultäten für Biologie und für Chemie der Universität Bielefeld vertreten.

Die wissenschaftliche Arbeit der Mitglieder im Sonderforschungsbereich sowie die Ausbildung der in Münster und Bielefeld am Themenkreis des Sonderforschungsbereichs interessierten Studierenden werden durch Gastaufenthalte auswärtiger Wissenschaftler, einschlägige Seminare und Workshops von außen unterstützt. Dies ist im Raum Bielefeld/Münster besonders wichtig, da aufgrund der traditionell dünnen Besiedelung des norddeutschen Raumes mit naturwissenschaftlichen Forschungsstätten sowie der verkehrsungünstigen Lage die auf einem aktuellen Forschungsgebiet tätigen Kontakte mit anderen Arbeitsgruppen nicht automatisch gewährleistet sind.

Der Sonderforschungsbereich trägt darüber hinaus zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bei, da die Ausbildung im biochemischen Grenzbereich von Kliniken, Forschungsinstituten und Pharmaunternehmen sehr gefragt ist.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: D2JB9436
Datum: 24.07.1995; 23:27 Uhr