WWU
Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster


Jahresbericht des Rektors 1994

Zentrum für Sprachforschung und Sprachlehre i.G.



Abteilung Sprachforschung
Personal, Nachwuchsförderung

Am 29.09.94 erfolgte die Ernennung von Frau Prof. Dr. E. Weigand (C3). Ab dem 1.10.94 wurde der Abteilung Sprachforschung des Zentrums eine zweite wissenschaftliche Hilfskraft zugewiesen; eine Hilfskraft stand zur Unterstützung des Leiters zur Verfügung. Es fehlt an Wissenschaftlichen Mitarbeitern und an nichtwissenschaftlichem Personal.

Forschung und internationale Kontakte

Vom 13. bis zum 15. September 1994 wurde vom Sprachenzentrum (Abtlg. Sprachforschung, Prof. Weigand) und vom Germanistischen Institut (Prof. Hundsnurscher) eine "Internationale Arbeitstagung zur Lexikologie und lexikalischen Semantik" durchgeführt: Mehrere Vorträge wurden vor über 100 Teilnehmer aus der ganzen Welt (Amerika, Japan, Australien, zahlreiche Länder Europas) gehalten, die bald veröffentlicht werden.

Zu diesem Forschungsschwerpunkt "Lexikalische Semantik" haben sich verschiedene internationale Kontakte z.B. mit Japan, den USA und Frankreich ergeben. Weitere Zusammenarbeit wurde vereinbart. Weiterhin bestehen internationale Kontakte auf dem Gebiet der Dialogforschung, vor allem mit Italien (Bologna) und der Tschechischen Republik (Prag), die im Rahmen der Aktivitäten der Gesellschaft I.A.D.A. gepflegt werden.

Dem Zentrum angegliedert ist eine "Arbeitsstelle Sondersprachenforschung"; sie arbeitet mit äußerst begrenzter Ausstattung vorwiegend ehrenamtlich.

Entwicklung, Perspektiven

Die bereits bestehenden Forschungsschwerpunkte "Lexikalische Semantik", speziell kontrastive lexikalische Semantik und Fachsprachenlexik, und "Dialogforschung" sollen ausgebaut und Verbindungen über Europa hinaus angebahnt werden. Dabei sind beide Schwerpunkte nicht isoliert voneinander zu sehen, sondern dem gleichen übergeordneten Gegenstand "Sprachgebrauch" zugeordnet.

Weiterführende Studiengänge sind in der Planung; ebenso für 1995 ein Kongreß über "Kommunikation und Management", ein Workshop über "Kontrastive Semantik" (in Zusammenarbeit mit der Universität Birmingham) und ein Symposion zur "Sondersprachenforschung - Rotwelschdialekte".

Abteilung Sprachlehre
Lehre

In der Sprachlehrforschung wurde das Lehrveranstaltungsprogramm weitergeführt, und Gespräche zur Einrichtung eines Nebenfachstudienganges "Sprachlehrforschung" wurden aufgenommen.

In der Sprachlehre kann das umfangreiche Sprachkursangebot die große Nachfrage weiterhin nicht befriedigen, so daß viele Interessierte abgewiesen werden müssen. Zum WS 94/95 wurde das fachspezifische Kursangebot zu Lasten allgemeinsprachlicher Kurse ausgeweitet und auf eine curriculare Grundlage gestellt. Beim Arbeitskreis der Sprachenzentren wurde das Anerkennungsverfahren für fachsprachliche Zertifikatskurse eingeleitet.
In Kooperation mit der Fremdsprachenabteilung der VHS Münster wurde ein Sommersprachkurs für Deutsch als Fremdsprache durchgeführt. Über den Verein für Weiterbildung wird ein Fachsprachkurs Englisch in einem Münsteraner Pharmaunternehmen durchgeführt.
Das "TOEFL-Zentrum" verzeichnet weiter steigende Teilnehmerzahlen. Bei einer nichtangekündigten Kontrolle durch CITA schnitt das Zentrum gut ab. Mit der Industrie- und Handelskammer Madrid wurde ein Vertrag zur Durchführung wirtschaftssprachlicher Spanischprüfungen abgeschlossen.
Das Computerselbstlernstudio wird von den Studierenden gut angenommen. Es findet reges Interesse bei zahlreichen Besuchern aus dem In- und Ausland.

Personal, Nachwuchsförderung

Die personelle Basis wurde um drei Lehrkräfte verbreitert; Verwaltungsarbeiten sind seit Besetzung einer Sekretariatsstelle besser zu bewältigen; die Aussattung mit studentischen HK ist angesichts der hohen Betreuungskapazität für zentrale Lehreinrichtungen zu knapp.

Forschung und internationale Kontakte

Zum WS 94/95 wurde das am Zentrum entwickelte System zur computergestützten Sprachstandsdiagnose mit knapp 1000 Studierenden in verschiedenen Sprachen erfolgreich eingesetzt. Dadurch werden die Kurszuweisungen vereinheitlicht und die effektive Lehrzeit in den Sprachkursen erhöht.
Die Kooperation mit der EuroFakultät (Riga, Vilnius, Tartu) wurde fortgeführt. Ein wiss. MA konzipiert und koordiniert für die EuroFakultät die rechts- und wirtschaftswissenschaftliche Fachsprachausbildung Deutsch. Im Juni wurde ein vierwöchiges Fachdidaktik-Seminar mit Lab-Managern aus den drei Universitäten durchgeführt. Mit der Pädagogischen Universität Barnaul (Rußland) wurden Kooperationen vereinbart.
Das Austauschprogramm mit der University of Washington (Seattle/USA) für Postgraduierte wurde fortgeführt. In Zusammenarbeit mit den Universitäten Derby, Granada und Kreta werden im Rahmen eines Lingua- Projektes Fortbildungsmaßnahmen für europäische Fremdsprachenlehrer entwickelt.


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Hans-Joachim Peter
EMail: VDV12@uni-muenster.de
Informationskennung: D2JB9428
Datum: 22.07.1995; 19:42 Uhr