Zur Gesamtsituation des Fachbereichs
Dem Fachbereich 21 gehören die wissenschaftlichen Einrichtungen an (Deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik, Musikpädagogik, Textilgestaltung und ihre Didaktik), deren Integration in fachlich korrespondierende Fachbereiche seit der Auflösung der Päd. Hochschule im Jahr 1980 bislang nicht geleistet werden konnte. Der Arbeitsbereich Linguistik gehört seit dem 1.4.1994 nicht mehr zum Fachbereich, der damit weiter 'ausgedünnt' wurde. Die wesentlichen strukturellen Grundprobleme des Fachbereichs konnten auch 1994 nicht gelöst werden:
Während die Situation in der Lehre in den Lehramts-Studiengängen "Musik" und "Textilgestaltung" infolge der hohen Gesamtzahl an Studierenden weiterhin angespannt bleibt, hat sie sich in den Lehramts-Studiengängen "Deutsch" durch die zum WS 1994/95 um ca. 200 Studienanfänger gestiegene Zahl und den ersatzlosen Fortfall von 24 SWS Lehrdeputat (vorzeitige Pensionierung der Stelleninhaber) dramatisch verschlechtert. Die hohe Zahl von kapazitätswirksamen Lehraufträgen hat die Überlast noch vergrößert. Der Lehrbetrieb - vor allem im obligatorischen Bereich des Grundstudiums - konnte nicht mehr ordnungsgemäß gewährleistet werden. Es wurden nur kurzfristige Maßnahmen zur notdürftigen Behebung der Defizite getroffen.
In den weiteren Studiengängen (Dipl. Päd.; Dr. paed.; Zusatzstudiengang Musiktherapie) haben sich für den Berichtszeitraum keine besonderen Entwicklungen ergeben.
Personal, Nachwuchsförderung
Das Verfahren zur Besetzung einer C3-Professur für Textilgestaltung
konnte im Berichtszeitraum im Fachbereichsrat abgeschlossen werden. Im
Institut für Musikpädagogik konnte der Personalstand im
wissenschaftlichen Bereich durch die Wiederbesetzung einer Studienratsstelle
i.H. auf dem Vorjahresstand gehalten werden. Im Institut für Deutsche
Sprache und Literatur und ihre Didaktik hat sich die Lage, wie seit
längerem absehbar, verschlechtert (s.o.). Es wurden Gespräche mit
dem Rektorat über eine strukturelle Verbesserung der Personalsituation
geführt.
Die Lage im Bereich der Nachwuchsförderung sei hier nur schlaglichtartig
beleuchtet: Das größte Fach des Fachbereichs mit ca. 3800
Studenten und sieben Professorenstellen weist lediglich eine einzige
Nachwuchsstelle auf.
An der desolaten Lage im nichtwissenschaftlichen Bereich (Institutsverwaltung) hat sich im Berichtszeitraum nichts Grundsätzliches geändert.
Forschung und internationale Kontakte
Wenn trotz dieses negativen Gesamtbildes im Fachbereich 21 Forschung betrieben wird (vgl. den Forschungsbericht der WWU), neue Forschungsfelder eröffnet und weitere internationale Kontakte geknüpft und durch wissenschaftlichen Austausch gepflegt werden konnten, so ist dies nur dem übermäßigen persönlichen, auch privat-finanziellen Einsatz einzelner Fachbereichsmitglieder zu verdanken.
Entwicklung, Perspektiven
Angesichts der Defizite im wissenschaftlichen Personal und in der Ausstattung
sowie der zu erwartenden weiter ansteigenden Zahl der Studierenden ist ein den
Bedingungen der Studien- und Prüfungsordnung entsprechender
Studienbetrieb in den Lehramtsstudiengängen, vor allem im
fachwissenschaftlichen wie fachdidaktischen Profil des Lehramtsstudiengangs
für die Primarstufe, qualitativ kaum noch zu verantworten.
Der Fachbereich begrüßt daher nach wie vor die Bemühungen
um die Neugliederung der Philosophischen Fakultät, sofern damit
gleichzeitig eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und die Lösung der
Probleme verbunden ist.
Hans-Joachim Peter