WWU Münster
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster


Jahresbericht des Rektors 1994

Fachbereich 18 - Biologie



Allgemeine Bemerkungen

Die Sorgen des Fachbereichs 18 im Hinblick auf die unbefriedigende Raumsituation (vor allem nach erneutem Scheitern der Umbauplanungen des Institutsgebäudes Hindenburgplatz 55) und die unzureichende Ausstattung im Sach- und Personalmittelbereich sind unverändert drückend. Im Jahr 1994 sind aber mit der erfolgreichen Besetzung zweier Lehrstühle (nach teilweise jahrelanger Vakanz) und der Etablierung der neuen Abteilung für Limnologie (Fiebiger Professur) positive Akzente gesetzt worden, die sich stimulierend in Forschung und Lehre auswirken werden.

Ein wichtiger Einschnitt war sicherlich die Umsetzung der neuen Selbstverwaltungsstrukturen, durch die Wahl der Institutsvorstände und Geschäftsführenden Direktoren.

Der Fachbereich hat sich im laufenden Jahr intensiv mit der Aktualisierung des Strukturplans beschäftigt und einige wesentliche Teile bereits umgesetzt; hervorzuheben ist u.a. die Betonung des Schwerpunkts "Ökologie" durch die Schaffung des "Instituts für Ökologie der Pflanzen", und durch die Angliederung der Abteilung Geobotanik an das bisherige Institut für Angewandte Botanik.

Lehre

Die Aufhebung der ortsgebundenen Zulassungsbeschränkung im SI- Studiengang hat eine erhebliche Zunahme der Studierendenzahlen in diesem Bereich bewirkt; dies hat in Verbindung mit den drastisch gestiegenen Zahlen im P-Bereich zu erheblichen Belastungen in der Didaktik-Ausbildung geführt. Durch die deutlich gestiegenen Zulassungszahlen auch in den Diplom- und SII- Studiengängen ist dort die Situation im Grundstudium verschärft worden, während die verschiedenen Strukturreformmaßnahmen des Fachbereichs im Hauptstudium zu einer spürbaren Entspannung geführt haben. Die Gremien des Fachbereichs haben sich intensiv mit der Überarbeitung der Studien- und Prüfungsordnungen beschäftigt, wobei nicht nur eine Anpassung an die Eckdatenverordnung beabsichtigt ist, sondern die Festschreibung der Reformvorstellungen.

Personal

Im Berichtsjahr ist es gelungen, die Zahl an offenen C-Stellen deutlich zu verringern: zwei C4- und eine C3-Professur konnten zum Wintersemester besetzt werden. Im Rahmen des Strukturplans wurden bereits einige wesentliche personelle Entscheidungen getroffen; so wurde eine durch die Wegberufung einer Kollegin freigewordene C3-Professur nicht wieder besetzt, sondern zur Verbesserung der Mittelbaustruktur verwendet; eine in der Botanik freigewordene C3-Professur wurde umgewidmet und soll der Konsolidierung der Primarstufenausbildung dienen. Z.Zt. laufen drei Berufungsverfahren. Trotz dieser Maßnahmen ist die Situation in der Lehre nicht einfach; in einigen Bereichen kann die Qualität und Quantität der Lehre nur durch den Einsatz von Lehrbeauftragungen aufrechterhalten werden.

Forschung

Der Fachbereich hat auch in diesem Jahr in erheblichem Umfang Drittmittel einwerben können, vor allem aus DFG-, BMFT-, EG-Programmen und Industriekooperationen, aber auch z.B. Mittel des Bundesumweltamtes, der Landwirtschaftskammer, etc. Jeweils mehrere Arbeitsgruppen des Fachbereichs waren u.a. beteiligt an dem SFB 310 "Intra- und Interzelluläre Erkennungssysteme" (für den eine weitere Finanzierungsperiode genehmigt wurde), an dem DFG Schwerpunktprogramm "Molekulare Phytopathologie" und an dem "Biotechnologieprogramm Indonesien-Deutschland" (BMFT). Die Planungen mehrerer Arbeitsgruppen aus den Fachgruppen Botanik und Mikrobiologie (zusammen mit Gruppen aus Bielefeld) zur Einrichtung eines SFB zum Thema "Interaktion von Mikroorganismen und Pflanzen" stehen kurz vor dem Abschluß.

Kooperationen bestehen zu einer Vielzahl von Forschungsgruppen in aller Welt (u.a. Südafrika, USA, baltische Staaten, Pakistan, Indien, Nigeria, Brasilien, Japan, China etc.).

Perspektiven

Die Weiterführung der erfolgreichen Berufungspolitik, die konsequente Umsetzung des Strukturplans und das weitere Greifen der Studienreform- Maßnahmen lassen eine Entspannung im Lehrbereich und neue Akzente in der Forschung erwarten. Essentiell bleibt für den Fachbereich die Bereitstellung von Mitteln für die Sanierung der Altbauten und die Beseitigung unnötiger bürokratischer Hürden bei der Umsetzung der Baupläne.


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Hans-Joachim Peter
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Datum: 28.06.1995; 02:40 Uhr