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Sonderforschungsbereich 496
Symbolische Kommunikation und gesellschaftliche Wertesysteme vom Mittelalter bis zur Französischen Revolution

 

Der SFB 496 wird seit Januar 2000 gefördert. Mit Beginn der zweiten Förderperiode (01.01.2003) arbeiten 12 Teilprojekte im interdisziplinären Verbund zusammen, deren Projektleiter aus vier Fachbereichen und zehn Fachgebieten kommen. Eine besondere Auszeichnung für den Forschungsverbund bedeutet die Verleihung des Leibniz-Preises der DFG an die derzeitige Sprecherin sowie des Forschungspreises 2004 der WWU an den ehemaligen Sprecher Gerd Althoff.

Gemeinsam ist allen beteiligten Projekten die Leitfrage, was für ein Typus von Rationalität und wieviel Reflexivität Formen symbolischer Kommunikation und ihrer Vermittlung gesellschaftlicher Wertesysteme zuzubilligen ist. Dabei werden die zentralen Bereiche der Politik, des Rechts, der Religion und des kommunikativen Alltags zusammen gesehen mit der Literatur, der Kunst und der Philosophie, den wichtigsten Medien der Rezeption, Reflexion und Projektion einschlägiger Phänomene. Die Leitfrage wird an historischen Themen wie Konflikt- und Friedensritualen, Rangdarstellungen und Übergangsriten des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie Ritualen im Zeitalter der Französischen Revolution untersucht; die literaturwissenschaftlichen Fächer beschäftigen sich mit Kommunikationsformen bei höfischen Spielen und Wertevorstellungen in der didaktischen Literatur; rituelle Elemente der Liturgie im Mittelalter, 'Virtus' in der Kunsttheorie und Typen der Tugendethik sind die Schwerpunkte theologischer, kunsthistorischer und philosophischer Projekte.

Die interdisziplinäre, bereichsübergreifende Arbeit wird verstärkt durch gemeinsam durchgeführte Lehrveranstaltungen der Projektleiter sowie die in jedem Semester stattfindende Vortragsreihe "Forum Gesellschaftliche Symbolik", die zusammen mit dem Graduiertenkolleg "Gesellschaftliche Symbolik im Mittelalter" und der VW-Forschergruppe "Kulturgeschichte und Theologie des Bildes im Christentum" organisiert wird. Darüber hinaus vertiefen Workshops und Kolloquien die Diskussion über die Forschungsarbeiten, an der Spezialisten aus dem In- und Ausland beteiligt sind. Im Berichtsjahr wurden sechs Kolloquien seitens der Teilprojekte durchgeführt, darunter eines am Deutsch-Historischen Institut in Paris ("Le combat pour la représentation - La politique symbolique en France, 1789 - 1830") und ein anderes an der Universität Stockholm ("Exempla und Allegorie, Didaxe und Allegorie - mittelalterliche Literatur als Spiegel von Wertvorstellungen").

Das Berichtsjahr zeichnet sich besonders dadurch aus, dass nach den ersten vier Förderjahren ein großer Teil der Ergebnisse in gedruckter Form vorgelegt werden konnte, darunter in vier Bänden, die aus Kolloquien des SFB hervorgegangen und in der eigenen Schriftenreihe im Rhema-Verlag (Münster) veröffentlicht worden sind.

Die Fördersumme in Höhe von 1.584.500 Euro wurde zum größten Teil für Personalausgaben verwendet. Damit konnten in den Projekten 30 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden, darunter 15 Doktoranden.

 

Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger
Sprecherin des SFB 496