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Fachbereich 5
Medizinische Fakultät

 

Im Zuge der Umsetzung der 9. Novelle der Approbationsordnung konnten im Berichtsjahr durchgreifende curriculare Reformen sowohl im Ersten (vorklinischen), als auch im Zweiten (klinischen) Abschnitt des Studienganges der Humanmedizin verwirklicht werden. Dabei handelt es sich für den Bereich des Ersten Abschnittes vornehmlich um grundlegende strukturelle Veränderungen, wie z. B. die Konzentration der Naturwissenschaften auf das 1. Fachsemester, das semesterweise Angebot des Kurses der Makroskopischen Anatomie, die Parallelisierung der theoretischen und praktischen Kursanteile in den Fachgebieten der Biochemie und der Physiologie sowie die Einführung Integrativer Seminare der Anatomie, Biochemie und Physiologie.

Im Zweiten (klinischen) Abschnitt des Curriculums wurde im Gegensatz zu der bisher üblichen, fachspezifischen Vermittlung der Lehrinhalte ein weitgehend fächerübergreifender, themenorientierter Unterricht implementiert. Dies wurde durch eine umfassende Restrukturierung der Lehrinhalte in so genannten Fach- und Querschnittsmodulen erreicht. Dies ermöglicht eine zeitnahe Behandlung eines Themenschwerpunktes durch alle potentiell beteiligten Fachvertreter. Vermehrte Praxisbezüge und ein intensivierter Unterricht ärztlicher Basisfähigkeiten sind ebenfalls Teil des neuen Konzeptes. Die Umstellungen wurden zum Sommersemester 2004 für die ersten 3, im Wintersemester 2004/05 für die ersten 4 klinischen Semester wirksam.

Zur Bewältigung der durch die 9. Novelle der Approbationsordung auf die Fakultäten übertragenen Prüfungsverantwortung wurden mit dem Sommersemester 2004 zentral organisierte MC-Semesterabschlussklausuren eingeführt. Seither ist jeder Dozent durch eine entsprechende Prüfungsordnung aufgefordert, in direktem Zusammenhang zu einer jeden Veranstaltungsstunde eine definierte Anzahl Fragen an eine Prüfungskommission einzureichen. Mittels eines innerfakultären Review-Verfahrens soll hierbei eine hohe Prüfungsvalidität und -reliabilität gewährleistet werden. Das schriftliche Prüfungsergebnis der Leistungsnachweise gemäß § 27 ÄAppO ergibt sich aus dem Ergebnis aller diesem Leistungsnachweis zugeordneten Fragen, ggf. auch über mehrere Fachmodule und Semester hinweg. Sowohl die Fragenverwaltung (incl. Review-Verfahren und Klausurerstellung) als auch das Prüfungsmanagement (Durchführung, Auswertung und Ergebnismitteilung) soll künftig mittels eines an der Fakultät entwickelten und zur Programmierung beauftragten Softwarepaketes Computer-basiert durchgeführt werden.

Ebenfalls wurde der Ausbildungsabschnitt des "Praktischen Jahres" an den Lehrkrankenhäusern der Fakultät durch die Erarbeitung vollkommen neuer Richtlinien reformiert. Hierbei kommen insbesondere eine leistungsorientierte Mittelvergabe, die Forderung nach einer kontrollierten Portfolio-Arbeit, die Einführung von strukturierten Mitarbeitergesprächen und die Verpflichtung zur Evaluation aller PJ-Tertiale zum Tragen. Diese Maßnahme wird durch die Errichtung eines an der Fakultät entwickelten "Web-Portal-PJ" supportet.

Durch die Erhöhung des Lehrdeputates gemäß der Ersten Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Lehrverpflichtung an Universitäten und Fachhochschulen (Lehrverpflichtungsverordnung LVV) vom 21. Februar 2004 musste eine Anhebung der Zulassungszahlen auf 272 Studierende wie auch eine Erhöhung der Auffüllgrenzen höherer Fachsemester hingenommen werden. Diesem Trend entgegen der Zielvereinbarung wird durch den Beschluss gemäß Strukturbericht über eine avisierte Verringerung der C4 - Professuren und das Aussetzen der Wiederbesetzung einer C3 Professur in der Anatomie entgegengewirkt.

Ebenfalls aufgrund der Erhöhung der Lehrverpflichtung gemäß LVV kam es im WS 2004/05 zu einer deutlichen Erhöhung der Studienanfänger im Studiengang der Zahnheilkunde auf zuletzt 103 Studierende in der Erstzulassung. Eine Kompensation durch das bisherige Konzept des kontinuierlichen Studienplatzabbaus im Sinne der Zielvorgabe durch Stellensperrungen erscheint somit nicht mehr realistisch. Dies muss zukünftig in dem von der Fakultät verabschiedeten Konzept zur Zukunftssicherung Berücksichtigung finden.

Forschung

Mit der Zielvereinbarung zwischen der WWU Münster und dem MWF aus dem Jahr 2002 hat die Medizinische Fakultät folgende Forschungsschwerpunkte definiert, die von vielfältigen aktiven Gruppen der Fakultät getragen werden (individuelle Drittmittelprojekte, DFG-Forschergruppen, Kompetenznetzwerke, SFBs, IZKF-Projekte, Stiftungsprofessuren etc.).

1. Entzündungsreaktion/Transplantation

An diesem Forschungsschwerpunkt sind folgende Institutionen / Einrichtungen der Fakultät beteiligt: Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung; Teilbereiche des Interdisziplinären Zentrums für Klinische Forschung (IZKF) "Die chronische Krankheit"; Sonderforschungsbereich 293: "Mechanismen der Entzündung: Interaktionen von Endothel, Epithel und Leukozyten"; Sonderforschungsbereich 492: "Extrazelluläre Matrix: Biogenese, Assemblierung und zelluläre Wechselwirkungen". Im Jahr 2004 wurde dieser Bereich durch Neuberufungen auf C3-Professuren für Innere Medizin und Experimentelle Gastroenterologie und Experimentelle Transplantationshepatologie sowie die Neubesetzungen für Physiologische Chemie und Pathobiochemie und Molekulare Virologie verstärkt.

2. Herz- und Gefäßmedizin

An diesem Forschungsschwerpunkt sind folgende Institutionen/Einrichtungen der Fakultät beteiligt: Teilbereiche des IZKF "Die chronische Krankheit"; Sonderforschungsbereich 556: "Herzinsuffizienz und Arrhythmien"; Institut für Arterioskleroseforschung (ab 01.01.2005 Leibniz-Institut); Kompetenzzentrum Vorhofflimmern. Ein Neuantrag für einen SFB "Bildgebende Methoden in der Kardiologie" wird im Februar 2005 begutachtet. Im Jahr 2004 wurde dieser Bereich durch neu geschaffene C3-Professuren für Experimentelle Magnetische Kernresonanz und Vegetative Pharmakologie verstärkt.

3. Neuromedizin

Dieser Schwerpunkt wird durch Teilbereiche des IZKF "Die chronische Krankheit" getragen. Eine neuromedizinische SFB-Initiative ist in Vorbereitung. Die Medizinische Fakultät ist gemeinsam mit dem Fachbereich Biologie an einer Landesinitiative Neuronetzwerk beteiligt. Im Jahr 2004 wurde dieser Bereich durch die Wiederbesetzung der C4-Planstelle für Neurophysiologie sowie 2 C3-Professuren für Molekulare Neurologie sowie Psychosomatik in der Zahnheilkunde verstärkt.

4. Reproduktionsmedizin

Dieser Schwerpunkt wird durch die DFG Forschergruppe "Der männliche Gamet" unterstützt.

5. Tumormedizin

An diesem Schwerpunkt sind Teilbereiche des IZKF "Die chronische Krankheit" beteiligt. Für diesen Bereich wurde in 2004 die Neugründung eines Instituts für Tumorbiologie beschlossen und das Berufungsverfahren läuft zur Zeit. Dieser Bereich ist in 2004 durch eine neu geschaffene C3-Professur für Innere Medizin/Pneumologie verstärkt worden.

Die ständige Fortentwicklung und Aktualisierung der Forschungsschwerpunkte ist festgelegt und wird durch das Dekanat ausdrücklich gefördert.

Zusätzlich zu den genannten Neuberufungen im direkten Zusammenhang mit den 5 Forschungsschwerpunkten wurden in 2004 folgende Professuren besetzt: Molekulare Parodontologie, Zahnärztliche Prothetik, Molekularpathologie, Molekulare Medizin des muskuloskeletalen Systems und Molekulare Psychiatrie mit dem Schwerpunkt Molekulare Genetik psychiatrischer Erkrankungen.

Als weitere Neugründung wurde in 2004 die Gründung eines Instituts für Bioinformatik beschlossen. Das Berufungsverfahren läuft und wird in 2005 abgeschlossen. Ebenfalls in 2004 wurde der Kooperationsvertrag zwischen der Medizinischen Fakultät / Universität und der Max-Planck-Gesellschaft zur gemeinsamen Besetzung und Ausstattung der dritten Abteilung des Max-Planck-Instituts für Molekulare Biomedizin geschlossen und das Berufungsverfahren begonnen. Dieser dritte Direktorenposten wird als hauptamtliche Professur an der Medizinischen Fakultät besetzt.

Die Planungen zum Um- und Erweiterungsbau der Zentralen Tierexperimentellen Einrichtung, die für den weiteren Ausbau moderner Infrastrukturen für die Forschung an der Fakultät dringend notwendig sind, sind in 2004 abgeschlossen worden und der Baubeginn ist für Mitte 2005 vorgesehen.

In 2004 wurde eine umfassende Erfassung und Bewertung aller Forschungsflächen der Fakultät durch ein externes Fachbüro durchgeführt, die Grundlage für künftige Struktur- und Prozessablaufsverbesserungen, Planung eines Forschungsverfügungsgebäudes und die leistungsbezogene Vergabe von Forschungsflächen sind.

Im Jahr 2004 ist die anteilige Förderung des IZKF durch den Bund ausgelaufen, sodass dieses wichtige Förderinstrument für die klinische Forschung an der Fakultät mit einem Jahresetat von knapp 5 Mio. € nun zu 100% über die Fakultät gefördert wird.

Der Etat des IMF für Forschungsförderung wurde 2004 trotz der verminderten Einnahmen um 10% auf 2,2 Mio. € / Jahr erhöht und soll nach Möglichkeit künftig weiter gesteigert werden.

In der landesweiten Evaluation der Forschungsleistungen der sieben Medizinischen Fakultäten in NRW nimmt für das Jahr 2004 Münster wiederum in allen 4 Kategorien (Landesgleichstellungsgesetz (LGG), Drittmittel, Publikationen, Lehre) den Spitzenplatz ein.


 

Prof. Dr. Heribert Jürgens
Dekan des Fachbereichs 5