|
Münster (upm/ja)

Archäologie und Politik

Jahrestagung des Deutschen Archäologen-Verbandes ab 26. Juni an der WWU / Öffentliche Ausstellung

Dass Archäologie zwar eine Wissenschaft ist, oft aber auch politisch tangiert wird, war für Laien spürbar, als zum Beispiel der "Arabische Frühling" im Nahen Osten oder der Bürgerkrieg in Syrien teils dramatische Folgen für Grabungsprojekte hatte. Bisweilen brachten auch die damit einhergehenden Unruhen sowie zunehmende Unsicherheit archäologische Forschungen zum Erliegen. Mit dem Schwerpunktthema "Archäologie und Politik – Archäologische Forschungen im Spannungsfeld einer sich im Umbruch befindenden Welt" beschäftigt sich die Jahrestagung des Deutschen Archäologen-Verbandes (DArV) vom 26. bis 28. Juni. Gastgeber der bundesweit zentralen Verbandstagung ist das Netzwerk "Archäologie Diagonal" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU).

Zum Auftakt des Kongresses wird am Donnerstag, 26. Juni, um 19.30 Uhr die öffentliche Sonderausstellung "Zwischen Hellespont und Nemrud Dağ – 80 Jahre Münsteraner Forschung in der Türkei" im Archäologischen Museum der WWU, Domplatz 20-22, eröffnet. Darüber hinaus ist der Abendvortrag am Freitag, 27. Juni, für die breite Öffentlichkeit bestimmt. Dr. Dietrich Raue, Kustos des Ägyptischen Museums der Universität Leipzig, spricht um 19 Uhr im Erbdrostenhof, Salzstraße 38, über "Der Fall Ägypten: Deutsche Archäologie am Nil seit 1842".

Der DArV ist der Berufsverband der an deutschen Einrichtungen tätigen Archäologen. Das Jahrestreffen, zu der eine Anmeldung noch bis 16. Juni möglich ist, umfasst die turnusgemäße Mitgliederversammlung und die diesjährige Thementagung "Archäologie und Politik". Dabei geht es auch um die laut DArV zunehmend schwierigen finanziellen Bedingungen von Archäologie-Forschung und weitere Konsequenzen aus der allgemeinen Finanzkrise. Dabei wollen die Tagungsteilnehmer auch gezielt auf die Situation in Nordrhein-Westfalen eingehen.

"Archäologie Diagonal" ist ein 2011 gegründetes Netzwerk archäologischer Wissenschaften an der WWU. Dem Verbund von mittlerweile mehr als 40 Wissenschaftlern unterschiedlicher archäologischer Disziplinen geht es um die Stärkung der  Interdisziplinarität unter den beteiligten Fächern. Neben der Öffnung der Archäologien untereinander ist zudem der Austausch mit den Naturwissenschaften ein vorrangiges Ziel.

Links zu dieser Meldung