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Münster (upm/ja)
Prof. Dr. Michael Quante<address>© WWU Münster / Grewer</address>
Prof. Dr. Michael Quante
© WWU Münster / Grewer

Ein philosophischer Ritterschlag

Prof. Dr. Michael Quante erhält erstmals ausgelobten "Deutschen Preis für Philosophie und Sozialethik"

Der Philosoph Prof. Dr. Michael Quante (51) vom Philosophischen Seminar der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) erhält den erstmals verliehenen "Deutschen Preis für Philosophie und Sozialethik". Der mit 100.000 Euro dotierte Preis wird von der "Max Uwe Redler Stiftung" mit Sitz in Hamburg ausgelobt. Er gilt laut Stiftung als höchstdotierte Auszeichnung im deutschsprachigen Raum, die von einer privaten Stiftung in den Geisteswissenschaften verliehen wird. Die Preisverleihung findet am 29. Januar 2014 an der Universität Hamburg statt.

"Zu der Tatsache, dass mich ein solcher Preis für mein Fach, die Philosophie, freut, kommt vor allem die explizite Ausrichtung auf die deutsche Philosophie hinzu. Diese auch international zu stärken, wo doch oft der Blick einseitig nur in den anglo-amerikanischen Raum geht, das ist etwas, was mir sehr am Herzen liegt."

Michael Quante ist seit 2012 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Philosophie. Sein Lehrstuhl an der WWU steht in der Nachfolge großer Philosophen wie Joachim Ritter, Hans Blumenberg und Ludwig Siep. Die zentralen Themen der philosophischen Arbeit von Michael Quante sind die personale Identität, die Philosophie der Person sowie die Philosophie Hegels. An der WWU gehörte Michael Quante zu den Hauptantragstellern des Exzellenzclusters "Religion und Politik", er ist darüber hinaus Mitglied in der Kolleg-Forschergruppe "Normenbegründung in Medizinethik und Biopolitik" und Sprecher des Centrums für Bioethik der Universität Münster.

"Wir freuen uns, bei der erstmaligen Verleihung des Deutschen Preises für Philosophie und Sozialethik mit Michael Quante einen Philosophen zu würdigen, dessen Werk in herausragender Weise für einen offenen interdisziplinären Dialog und eine hohe gesellschaftliche Relevanz steht", sagte Dr. Dr. h.c. Jürgen Lüthje, Vorsitzender der "Max Uwe Redler Stiftung", zur Entscheidung der Jury.

"Insbesondere mit seinen Beiträgen zu einer zeitgemäßen biomedizinischen Ethik stellt Michael Quante eindrucksvoll unter Beweis, dass die Philosophie auch heute im offenen Dialog mit anderen Wissenschaften wichtige Orientierungshilfen geben kann, zum Beispiel bei der Frage nach einem selbstbestimmten Sterben, der Organ- und Präimplantationsdiagnostik oder der Verbindlichkeit einer Patientenverfügung", unterstrich Jürgen Lüthje.

Michael Quante studierte von 1982 bis 1989 an der Freien Universität Berlin und der Universität Münster Philosophie und Germanistik. 1992 wurde er promoviert, 2001 habilitierte er sich. Seit Oktober 2009 arbeitet er wieder an seiner alten Alma Mater Münster.

Michael Quante ist Ehrendoktor der Universität Debrecen (Ungarn), Mitglied zahlreicher Wissenschaftsorganisationen, unter anderem der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, sowie Mitglied des Beirats der Marx-Engels-Gesamtausgabe. Das umfangreiche Werk Michael Quantes findet weit über den deutschsprachigen Raum hinaus auch international große Beachtung und wurde in mehrere Sprachen übersetzt.

Die "Max Uwe Redler Stiftung" wurde 2007 von dem Hamburger Bank- und Außenhandelskaufmann Max Uwe Redler (1937 - 2006) zur Förderung der Philosophie und Sozialethik errichtet. Stiftungszweck ist die Vergabe eines Preises, der den Namen "Deutscher Preis für Philosophie und Sozialethik" trägt.

 

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