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Münster (upm/ch)

Lagerleben, Lagersterben

"Expedition Münsterland" stellt Neues zum ehemaligen Gefangenenlager "Haus Spital" vor / Veranstaltung am Tag des offenen Denkmals

In Münster-Gievenbeck liegt ein besonderer Friedhof: "Haus Spital". Er wurde im Ersten Weltkrieg für die Verstorbenen eines damaligen Gefangenenlagers angelegt. Der Friedhof ist das einzige offensichtliche Relikt des Lagers. Fast einhundert Jahre nach Kriegsbeginn gibt es nun neue Erkenntnisse über diese besondere Stätte: Historiker der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) und Schüler des Gymnasiums Paulinum in Münster haben recherchiert, um mehr über die genaue Lage und die Geschichte des Lagers herauszufinden. Chemiker haben die besondere Zusammensetzung der Grabsteine untersucht. Die ersten Ergebnisse werden nun bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung am Sonntag, 8. September – dem Tag des offenen Denkmals – präsentiert. Beginn ist um 15 Uhr am Ehrenfriedhof Haus Spital, Am Gievenbach 60. Die Veranstaltung ist Teil der "Expedition Münsterland" der WWU.

Vollständiges Programm der Veranstaltung:

15 Uhr: "Lagerleben, Lagersterben: Das Kriegsgefangenenlager Haus Spital – eine Einführung" (Dr. Wilhelm Bauhus, Arbeitsstelle Forschungstransfer der WWU, und Dr. Sabine Kittel, Historisches Seminar der WWU)

15.45 Uhr: "Erinnerung in Beton: die Grab- und Gedenksteine in baustofflicher Hinsicht" (Dr. Stefan Kordts, Baustoffprüfstelle Roxel)

16.15 Uhr: "Der Friedhof Haus Spital in der Erinnerungskultur der Stadt Münster" (Wilhelm Klönne, Friedhofsabteilung im Amt für Grünflächen und Naturschutz)

16.45 Uhr: Das Gymnasium Paulinum stellt Forschungsergebnisse zur Entwicklung und Struktur des Lagers vor 100 Jahren vor. Die Untersuchungen wurden in Kooperation mit dem Schüler- und Forschungslabor "GI@School" ("Geoinformatik an der Schule") der WWU durchgeführt.

Bis 18 Uhr können die Besucher veranstaltungsbegleitend Exponate zu Haus Spital in der "Wissenschaftsbox" der WWU besichtigen.

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