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Münster (upm/ch)
Dr. Raimund Vogl (ZIV), Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Michael Heinrichs (Geschäftsführer der Firma Bull) unterzeichneten den Vertrag für den neuen Supercomputer.<address>© WWU - Grewer</address>
Dr. Raimund Vogl (ZIV), Rektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und Michael Heinrichs (Geschäftsführer der Firma Bull) unterzeichneten den Vertrag für den neuen Supercomputer.
© WWU - Grewer

Beginn einer neuen Ära des Rechnens

WWU erhält leistungsstarkes Supercomputersystem

Seit Mittwoch, 11. November 2009, ist der Sprung der Universität Münster in eine neue Ära des wissenschaftlichen Rechnens besiegelt: Die Rektorin der WWU, Prof. Dr. Ursula Nelles, und der Leiter des Zentrums für Informationsverarbeitung (ZIV), Dr. Raimund Vogl, unterschrieben einen Vertrag mit der Firma Bull über die Lieferung eines Supercomputersystems.

Für rund 1,3 Millionen Euro erhält die WWU nun ein leistungsstarkes System neuester Bauart, das eine Rechenleistung von rund 27 Teraflop pro Sekunde erreichen kann (ein Teraflop entspricht 1000 Milliarden Rechenoperationen). Das ist in etwa das Hundertfache des bisherigen Systems, des in die Jahre gekommenen ZIV-Clusters aus dem Jahr 2003. Der neue Supercomputer wird aus 230 miteinander verbundenen Rechnern bestehen, untergebracht in sieben rund zweieinhalb Meter hohen Schränken und verbunden durch insgesamt rund einen Kilometer Kabel.

„Supercomputer werden heute in praktisch allen Bereichen der Natur- und technischen Wissenschaften eingesetzt", so Vogl, „zum Beispiel in den verschiedensten Feldern der Physik wie Geophysik oder Teilchenphysik, der Lebenswissenschaften, der Chemie, der numerischen Mathematik oder auch der Wirtschaftswissenschaften." Sie ermöglichen dank ihrer enormen Rechenleistung hochkomplexe Simulationen. Den Auftrag für das neue System erhielt die französische Firma Bull nach einer europaweiten Ausschreibung und eingehender Prüfung mehrerer Angebote führender Hersteller. Ausschlaggebend war neben der Effizienz des Supercomputers die große Flexibilität, die es ermöglicht, den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Fachbereiche gerecht zu werden.

„Mit dem neuen Supercomputer bietet die Universität Münster ihren Wissenschaftlern wieder ein Rechnersystem, das in der obersten Leistungsklasse der an Hochschulen eingesetzten Systeme mitspielt", sagt Vogl. Die Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG) übernimmt mit rund 620.000 Euro den Großteil der Kosten, das Land Nordrhein-Westfalen steuert 500.000 Euro bei. „Das ist gut angelegtes Geld, denn das neue System ermöglicht die Durchführung von neuen Forschungsprojekten aus vielen unterschiedlichen Fachbereichen. Uns liegen bereits 23 Projektanträge für die Nutzung des Supercomputers vor", so Vogl.

Lange müssen sich die Wissenschaftler nicht mehr gedulden: Die erste Lieferung - bestehend aus 36 einzelnen Rechnern - erfolgt noch in diesem Jahr. Seine endgültige Leistung erhält das neue System dann mit der zweiten Stufe im April 2010, wenn alle 230 „Rechenknoten" installiert sind. Der alte ZIV-Cluster soll auch weiterhin in Betrieb bleiben und für Ausbildungszwecke eingesetzt werden.

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