Den Schadstoffen auf der Spur
Wasser und Boden sind Lebensgrundlagen des Menschen. Sie kommen nur in endlicher Menge auf der Erde vor. Ihre größten Feinde sind organische Umweltschadstoffe, wie Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Insektizide (DDT), Chlorverbindungen (PCB) oder Pflanzenschutzmittel (Pestizide). Trotz Verboten finden sie sich auch Jahrzehnte nach ihrem letzten Einsatz noch in Böden, Sedimenten, Wässern und Lebewesen. Bei einigen Stoffen liegen noch aktive Emissionsquellen vor. "Die langen Zeiträume mahnen zur Vorsicht beim Inverkehrbringen von neuen kritischen chemischen Stoffen in größeren Mengen", sagt Prof. Dr. Christine Achten. Sie ist Geologin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU). "Kenntnisse über diese Stoffe müssen die Grundlage für den nachhaltigen Umgang mit Umweltschadstoffen sein. Diese müssen vollständig biologisch abbaubar sein und dürfen nicht stark toxisch oder hormonell wirksam sein."
Über diese Zusammenhänge referiert Prof. Achten am Freitag, den 8. April, in ihrer Antrittsvorlesung. Sie dokumentiert den Umgang mit Schadstoffen in den letzten fünf Jahrzehnten und stellt aktuelle Forschungsfortschritte vor. Dazu zählt die Arbeit der Arbeitsgruppe "Angewandte Geologie" an der WWU Münster, die Prof. Achten leitet. Diese analysiert u.a. Feinstaubproben und forscht nach PAK, welche in Erdöl und Kohle vorkommen oder durch Kaminbrand frei gesetzt werden. PAK-Verbindungen können beim Menschen Krebs auslösen. Prof. Achten und ihr Team werden künftig auch das Grundwasser auf Pestizid- und Arzneimittelrückstände untersuchen.
Die öffentliche Antrittsvorlesung "Persistente (beständige) organische Umweltschadstoffe - bald Vergangenheit?" von Prof. Dr. Christine Achten findet statt am
Freitag (8. April) um 14 Uhr im Hörsaal H2 an der Wilhelm-Klemm-Straße 2. Im Anschluss gibt es eine Führung durch das neue Labor für Angewandte Geologie (Raum 410, Corrensstr. 24).