Die Datierung von Kleinstmengen
an Mineralen, vor allem Zirkon, hat es ermöglicht wichtige Zeitmarken der Erdgeschichte
hochpräzise zu datieren. Mit Hilfe von radiogenen Isotopen (U-Pb, Sm-Nd, Lu-Hf, Rb-Sr) werden wichtige
geologische Ereignisse und Prozesse datiert um die zeitliche und dynamische Entwicklung von geologischen
Einheiten (z.B., Magmen, Sedimentabfolgen, Orogene) abzuleiten. Die Entwicklung einer Analysenmethode
für die high field strength Elemente erlaubt es, die Genese von Schmelzen in der Erde sowie
der Differentiation des Erdkörpers zu rekonstruieren und bestehende Modelle zu quantifizieren.
Isotopendaten
werden dazu benutzt um das Alter von Mineralen und Gesteinen zu bestimmen sowie die Genese von Gesteinen
und deren ultimativen Quellen zu rekonstruieren. Durch Modellierung von Isotopenverhältnissen ist es
möglich, chemische Stoffumsätze in der Geosphäre zu quantifizieren. Untersuchungen der
Bleiisotope an bleihaltigen römischen und germanischen Objekten geben wichtige Aufschlüsse
über die Entwicklung des Bergbaus und die Bedeutung von Handelswegen in Westeuropa vor der
Völkerwanderung.
Neben den radiogenen Isotopen werden auch die natürlichen Variationen von ausgewählten
stabilen Isotopenverhältnissen untersucht (z.B. B, Cd, Ta). Aus diesen Variationen können
Rückschlüsse auf Prozesse bei der Diagenese, der Magmengenese, der Kondensation der Materie
im frühen Sonnensystem sowie der Interaktion von Bio- und Geosphäre gezogen werden. Zu
diesen Zwecken werden auch analytische Methoden zur hochpräzisen Messung von
Isotopen- sowie von Spurenelementverhältnissen neu entwickelt.
Durch ein
umfangreiches Gästeprogramm hat das Zentrallaboratorium für Geochronologie (ZLG) in
Deutschland eine zentrale Funktion bei der in den Geowissenschaften wichtigen Altersdatierung von Gesteinen
und Mineralen.