Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Germanistisches Institut

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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Abteilung Sprachwissenschaft
Ethnographisch-gesprächsanalytische Untersuchung von Praktiken der sozialen Kategorisierung, Abgrenzung und Identitätskonstitution in einer Mädchengruppe
Janet Spreckels

 
Ziel der noch unveröffentlichten Dissertation von Janet Spreckels ist es, die interaktive Aushandlung der Gruppen- und Geschlechtsidentität in einer Peergroup adoleszenter Mädchen durch die Kategorisierung und Abgrenzung von Gruppenfremden zu untersuchen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen natürliche, d.h. nicht für Forschungszwecke arrangierte, soziale Interaktionen in einer Mädchengruppe, die von der Forscherin im Rahmen einer eineinhalbjährigen teilnehmenden Beobachtung aufgezeichnet wurden. Die Aufnahmen entstanden im Rahmen verschiedener Freizeitaktivitäten der Mädchen. Die Untersuchungsmethode war die ethnographische Gesprächsanalyse, d.h. die forschungsrelevanten Gesprächssequenzen wurden transkribiert, mikroanalytisch untersucht und an entsprechenden Stellen um ethnographisches Wissen ergänzt. Um den ursprünglich sozialpsychologischen Begriff "Identität" gesprächsanalytisch als interaktiv hergestelltes Phänomen fassen zu können, wurde der Untersuchung das Konzept der identity-in-interaction zugrundegelegt, wie es von Antaki & Widdicombe (1998) vorgeschlagen wurde. Bei dieser Auffassung von Identität geht es nicht darum, zu untersuchen, wer Gesprächspartner gemäß ihrer demographischen Daten "sind" (d.h. fünfzehnjährige, deutsche Gymnasiastinnen), sondern darum, lokal identifizierbare, diskursiv hervorgebrachte Identitäten zu untersuchen, die Interaktantinnen aus einem Spektrum an Möglichkeiten auswählen und in ihren Gesprächen relevant setzen.

Im Zentrum der Arbeit steht ein ausführlicher empirischer Teil, in dem verschiedenste Ethnokategorien der Mädchen (Ökos, Schlampen, HipHopper etc.) anhand mehrerer Gesprächsausschnitte detailliert untersucht werden. Auf diese Weise war es möglich, Aufschluss über die Verhandlung der eigenen Identität der Mädchen zu erlangen, denn durch die Fremdkategorisierung und Abgrenzung bringen die Mädchen permanent verschiedene Identitätsaspekte zum Ausdruck. Die Untersuchung hat ergeben, dass die Ausbildung der Gruppen- und noch viel mehr der Geschlechtsidentität sich für die Mädchen als äußerst problematisch gestaltet.

Drittmittelgeber:

Finanziert durch das Graduiertenkolleg "Dynamik von Substandardvarietäten" der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (getragen von der DFG)

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Janet Spreckels

Veröffentlichungen:

Spreckels, J.: "Tussis, Schlampen, Britneys und wir" - Fremd- und Selbstkategorisierung in einer adoleszenten Mädchengruppe." In: Dürscheid, Christa/ Spitzmüller, Jürgen (Hgg.): Perspektiven der Jugendsprachforschung. Frankfurt a.M. u.a.: Lang [in Vorbereitung].

--,: Die Dissertation mit dem Titel "Britneys, Fritten, Gangschta und wir": Identitätskonstitution in einer Mädchengruppe - eine ethnographisch-gesprächsanalytische Arbeit" erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2006 im Peter Lang Verlag (Reihe Vario Lingua).

 

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