Die grundlagenorientierte Forschung bildet den wesentlichen Schwerpunkt der psychiatrischen Forschung an der
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Von hier aus werden Brücken zu
modernen
Therapiestrategien geschlagen.
Ein wesentlicher Fortschritt war hier die Einrichtung eines eigenen Bereiches für Molekulare Psychiatrie
mit einem eigenen Labor ab dem Jahr 2003. Die damit verbundene Universitätsprofessur konnten Ende
2004 besetzt werden. In diesem Bereich werden mittels molekular- und neurobiologischer Ansätze
zelluläre Regulationsmechanismen und neuroplastische Prozesse untersucht. Neben klinischen
Stichproben
werden zunehmend auch Zell- und Tiermodelle untersucht. Ziel ist es neurale Schädigungsmechanismen
bei
psychischen Erkrankungen zu definieren als Ansatz für neue biologische Therapieverfahren.
Den zweiten Pfeiler der Grundlagenforschung stellt die kognitive Neuropsychiatrie dar. Diese untersucht mit
neuropsychologischen Paradigmen und modernen bildgebenden Verfahren gestörte Hirnfunktionen bei
psychischen Erkrankungen. Diese Forschungsrichtung konnte 2003 durch die Einrichtung einer
eigenständigen IZKF-Nachwuchsforschergruppe erheblich gestärkt werden. Erste gemeinsame
Untersuchungen mit dem Bereich Molekulare Psychiatrie konnten durchgeführt werden. Ziel ist es die
gewonnenen Erkenntnisse in die Weiterentwicklung biologischer, aber auch psycho- und soziotherapeutischer
TherapieVerfahren einzubringen.
Im klinischen Bereich wurden entsprechend schwerpunktmässig die Wirksamkeit und Wirkmechanismen
innovativer pharmakotherapeutischer und anderer somatischer Verfahren wie der Elektrokrampftherapie, aber
auch
neuer psychotherapeutischer, psychoedukativer und soziotherapeutischer Interventionen für affektive und
psychotische Erkrankungen untersucht. Hierzu wurde eine eigene Studienambulanz eingerichtet. Diese kooperiert
eng mit den etablierten Spezialambulanzen für Affektive Erkrankungen, Angsterkrankungen, und
Störungen der Geschlechtsidentität und den neueingerichteten Spezialambulanzen für junge
Psychosekranke, für Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung des Erwachsenenalter und
für Trauer nach Verlusten. Neu eingerichtet wurde darüberhinaus eine Arbeitsgruppe Epidemiologie
psychischer Erkrankungen zur Erforschung der Interaktion biologischer und psychosozialer
Entstehungsbedingungen,aber auch der Versorgungsstrukturen vor allem affektiver
Erkrankungen.
|