Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Humangenetik

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2003 - 2004

 

 
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Direktor: Prof. Dr. Jürgen Horst

Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Syndromologie
Bohring-Opitz-Syndrom

 
Die Beschreibung von Syndromen auf der Grundlage von Einzelfällen ist problematisch und wegen der Variabilität der Fehlbildungen häufig unvollständig. 1969 berichteten Opitz und Mitarbeiter über zwei Geschwister mit einem zuvor nicht beschriebenen Syndrom mit charakteristischen äußerlichen Auffälligkeiten wie Trigonozephalie, Epikanthus, multiplen bucco-labialen Frenula, Kleinwüchsigkeit, postaxialer Hexadaktylie, Gelenkkontrakturen und weiteren Anomalien. Das Syndrom wurde C-Syndrom (Synonym: Opitz C Trigonozephalie) genannt. Bis heute sind etwa 40 Fälle publiziert worden. Sowohl die publizierten wie auch etwa 30 weitere, persönlich bekannte Fälle mit der Verdachtsdiagnose C-Syndrom weisen eine große Variabilität des Phänotyps auf, so dass unterschiedliche Ursachen des Syndroms angenommen werden können (Heterogenität) bzw. wahrscheinlich auch andere Syndrome unter dieser Diagnose zusammengefasst wurden. In der Zwischenzeit wurden tatsächlich verschiedene chromosomale Anomalien bei den zuvor als C-Syndrom diagnostizierten Fällen nachgewiesen oder andere Diagnosen wie z.B. Smith-Lemli-Opitz-Syndrom, Ellis-van-Creveld-Syndrom oder Niikawa-Kuroki-Syndrom (Kabuki-Syndrom) gestellt.

Ein Teilziel des Forschungsvorhabens ist die detaillierte Erfassung der klinischen Daten der Patienten mit der Diagnose C-Syndrom zur Präzisierung des Phänotyps. Weiterhin sollen Gruppen von Patienten identifiziert werden, die untereinander einen sehr ähnlichen, aber von der ursprünglichen Beschreibung des C-Syndroms abweichenden Phänotyp aufweisen, also möglicherweise eine eigne Entität verkörpern.

1999 berichteten Bohring und Mitarbeiter [Am J Med Genet 85:438-446] über sechs unabhängige Fälle mit einem solchen C-Syndrom-ähnlichen, hochcharakteristischem Phänotyp mit intrauteriner Wachstumsretardierung, schwerer Gedeihstörung, Mikrozephalie, vorgewölbter Stirn mit kapillärem Hämangiom, Lippen- und Gaumenspalte, Exophthalmus, Veränderungen im Bereich des Augenhintergrundes und Kontakturen vor allem im Bereich der oberen Extremitäten. Inzwischen wurden weitere Einzelfälle publiziert und vorgeschlagen, diese eigenständige Entität Bohring-Opitz-Syndrom zu nennen. Das spezielle Ziel unserer Forschung ist, weitere Patienten mit diesem Syndrom zu identifizieren, den Phänotyp zu spezifizieren und die zugrunde liegende Ursache aufzudecken.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dipl.-Med. Axel Bohring, Dr. Sabine Preisler-Adams, Dr. Joelle Tchinda, Prof. Dr. Jürgen Horst, Institut für Humangenetik, Münster

Veröffentlichungen:

Bohring A. 2003. Dysmorphic Disorders: C syndrome. The NORD Guide to Rare Disorders. Lippincott, Williams & Wilkins. Philadelphia, PA. 162-163

 

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