Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Forschungsbericht 2003-2004 - Institut für Medizinische Physik und Biophysik

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2003 - 2004

 

 
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Forschungsschwerpunkte 2003 - 2004  
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Biomedizinische Analytik
Struktur, posttranslationale Modifikationen und Funktion von Proteinen 1

 
Identifizierung und Sequenzierung von Proteinen durch proteolytischen Verdau in der Elektrospray-Kapillare und gleichzeitige massenspektrometrische Analyse der entstandenen Peptide
Die Standard-Verfahren für die Proteomanalytik weisen zwei wesentliche Nachteile auf: Zum Einen sind sie (sehr) zeitaufwendig, zum Anderen gehen bei der Aufreinigung der proteolytischen Produkte kleine und/oder hydrophile Peptide, die nicht an das i.d.R. verwendete RP18-Material binden, und große und/oder hydrophobe Peptide, die nicht wieder eluieren, verloren. Beide Nachteile lassen sich vermeiden, wenn der proteolytische Verdau in der Elektrospray-Kapillare bei gleichzeitiger Analyse der Peptide stattfindet.In einem ersten Versuch wurde Pferde-Myoglobin mit Trypsin in der Elektrospray-Kapillare verdaut und gleichzeitig ESI-Massenspektren der tryptischen Peptide aufgenommen. Neben sehr kleinen Peptiden wie KK ([M+H]+ bei m/z  275.18) konnten auch sehr große tryptische Peptide wie das Peptid AS1-31 ([M+3H]3+ bei m/z 1135.15) detektiert werden. Insgesamt ergab sich eine Sequenzabdeckung von 100%. Zudem war es möglich während des laufenden Verdaus CID-Experimente zur Sequenzierung von tryptischen Peptiden durchzuführen.Wurden Rinder-Serumalbumin (ca. 66 kD) und Rinder-Transferrin (ca. 78 kD) im in-Kapillar-Verdau mit Trypsin im umgesetzt und die proteolytischen Peptide im Verlauf des Verdaus analysiert, so konnten - vermutlich wegen der erhalten gebliebenen Disulfidbrücken - entsprechend niedrigere Sequenzabdeckungen (44.2% für Albumin und 44.7% beim Transferrin) erhalten werden. Dennoch reichten die detektierten Peptide für eine problemlose und eindeutige Identifizierung der Proteine, entweder über den "peptide map" oder nach CID über die Sequenzen, aus. Die Anwendbarkeit der Methode auf Proteingemische wurde am Beispiel einer Protein-Präparation aus Elefantenmilch demonstriert. Nach tryptischem in-Kapillar-Verdau, CID der entstehenden Peptidionen, Sequenzierung und Homologiesuche mit dem Programm BLAST konnten vier Casein-Typen (α-s1-, β-, δ- und κ-Casein) sowie Laktoferrin nachgewiesen werden.Unsere Ergebnisse zeigen, dass der proteolytische Verdau intakter Proteine in der Elektrospray-Kapillare mit gleichzeitiger MS-Analyse der entstandenen Peptide eine schnelle und einfach durchzuführende Methode zur Protein-Identifizierung und -Sequenzierung ist. Sie liefert ein Maximum an Strukturinformation, da keine Verluste durch Reinigungsschritte auftreten und jedes ionisierbare Peptid detektiert wird. Das Verfahren ist auch auf Proteingemische anwendbar.

Projektdauer:

2003 - 2005

Beteiligte Wissenschaftler:

Dipl. Ökotroph. Stefanie Kölbl, PD Dr. Gottfried Pohlentz

Veröffentlichungen:

Pohlentz, G., S. Kölbl, J. Peter-Katalinić: In-Capillary Proteolytic digest of native Proteins and simultaneous Analysis of the Resulting Peptides by nanoESIMS and MS/MS. Proceedings of the 52nd ASMS Conference on Mass Spectrometry and Allied Topics, Nashville, Tennessee, USA, May 23 - 27, 2004 (CD Rom publication).

Tagungsbeiträge:

Pohlentz, G., S. Kölbl, J. Peter-Katalinić: In-capillary tryptic digest of native proteins and simultaneous analysis of the resulting peptides by nanoESI MS and MS/MS. 37. Diskussionstagung der Deutschen Gesellschaft für Massenspektrometrie (DGMS), Leipzig, March 7 - 10, 2004 (V).

 

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