Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Institut für Frühmittelalterforschung

Salzstr. 41
48143 Münster
Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Gerd Althoff
weitere Direktoren: Prof.es Dr.es Arnold Angenendt, Volker Honemann,
Albrecht Jockenhövel, Hagen Keller

 
Tel. (0251) 83-27921
Fax: (0251) 83-27911
e-mail: fruehmittelalter@uni-muenster.de
www: http://www.uni-muenster.de/Fruehmittelalter
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Forschungszentren
Institut für Frühmittelalterforschung


Archäologische Quellen zur Mobilität im frühen und hohen Mittelalter

Im Zuge eines mehrjährigen archäometallurgischen Forschungsprojektes wurden im Märkischen Sauerland bis in das frühe 13. Jahrhundert n. Chr. reichende frühe Hochöfen erforscht. Damit konnte die Einführung wasserkraftgetriebener Eisenhütten um mehr als 200-300 Jahre zurückdatiert werden. Es stellt sich die Frage einer autochtonen oder allochtonen Entwicklung. Vermutlich wurde die neue Technik der Eisenherstellung von außen in das Märkische Sauerland gebracht. Dabei kommen mehrere Regionen Europas und auch Außereuropa (Mittelasien, China) in Frage. Da keine schriftlichen Zeugnisse direkt vorliegen, werden in diesem Forschungsprojekt archäologische Zeugnisse zur persönlichen Mobilität von Personengruppen zusammengestellt, z.B. an Hand von Pilgerabzeichen die räumliche Mobilität über große Entfernungen hinweg. Von Bedeutung sind weiter Funde von "exotischen" Materialien, wie z.B. Seide, chin. Porzellan, Elfenbein, Walroßbein usw., die auf bestimmte Herkunftsgegenden und Absatzgebiete schließen lassen. Möglicherweise ist in diesem Zusammenhang auch die Vermittlung neuer technischer Kenntnisse erfolgt, begünstigt durch die Mobilität von z.B. Bauhütten (vgl. den hohen Eisenbedarf gotischer Kirchen aus statischen Gründen) oder Klosterneugründungen (Zisterzienser) in dieser Zeit.

http://www.uni-muenster.de/UrFruehGeschichte/kierlit.htm

Drittmittelgeber:

Volkswagen-Stiftung

Beteiligter Wissenschaftler:

Prof. Dr. A. Jockenhövel

Veröffentlichungen:

A. Jockenhövel - Chr. Willms, Tradition and Innovation. NewInvestigations to the End of the Bloomeries and the Beginning of HighFurnaces in Central Europe during the High and Late Middle Ages, in:Proceedings of the Fifth International Conference on the Beginning ofthe Use of Metals and Alloys. BUMA V. Messages from the History ofMetals to the Future Metal Age. April 21-24, 2002, Gyeongju, Korea(2002) S. 93-105.

A. Jockenhövel, "Fahren am Seil" - Routine imspätmittelalterlichenBergbau?, in: Frühmittelalterliche Studien 36 (= Festschrift für HagenKeller) 2002/2003, S. 501-515.

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
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Informationskennung: FO30HB01
Datum: 2005-06-03