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Vorträge und Kolloquien

Katholieke Kerk, politieke partijen en de Vlaamse Beweging - 05.11.2002

Auf Einladung von Prof. Dr. Lut Missinne und Dr. Johannes Koll hat der Löwener Historiker Prof. Dr. Lode Wils am 5. November 2002 einen Vortrag über das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und den politischen Parteien in Flandern und deren Bedeutung für die Entwicklung der Flämischen Bewegung im 19. und 20. Jahrhundert gehalten. Wils, der sich seit den 1950er Jahren intensiv mit der Geschichte der Flämischen Bewegung auseinandergesetzt und zur Forschung über belgische und flämische Nationsbildung wegweisende Beiträge geleistet hat, betonte in seinem Vortrag, daß die Flämische Bewegung von Anfang an in sehr starkem Maße von katholischen Intellektuellen und Geistlichen getragen gewesen ist; Liberale und Sozialisten haben sich demgegenüber erst deutlich später und nicht ohne innere Schwierigkeiten für eine Emanzipation des flämischen Bevölkerungsteils in dem frankophon dominierten Königreich Belgien eingesetzt. Darüber hinaus hob Lode Wils hervor, daß sich die Flämische Bewegung anfangs als einen integralen Bestandteil der belgischen Nation verstanden hat; erst seit dem Ersten Weltkrieg machten sich hier auch antibelgische Tendenzen breit. Durch die Staatsreformen (ab 1970), die das belgische Königreich zu einem föderalen Staat haben werden lassen, habe die Flämische Bewegung heute ihre Funktion als politisch-soziale Emanzipationsbewegung verloren.

Beteiligte Wissenschaftlerin:

Prof. Dr. Lode Wils