Geochemie, Geochronologie und Kosmochemie
Die Analyse von Isotopenverhältnissen an terrestrischen und extraterrestrischen (=Meteorite und
Mondproben) Materialien liefert wichtige Eckdaten zur Entschlüsselung von geologischen Prozessen auf
der Erde, der Entwicklung unserer Nachbarplaneten sowie des frühen Sonnensystems. Isotopendaten in
Kombination mit hochpräzisen Analysen von Spurenelementkonzentrationen an Mineralen und
Gesteinen dienen dazu, die dynamische Entwicklung von Planeten zu rekonstruieren. Durch
Isotopenuntersuchungen an den Proben von Erde, Mond und Mars konnten das Alter dieser Planeten zum
ersten mal genau bestimmt werden. So hat es ca. 33 Ma Jahre gedauert bis sich die Erde aus
kosmischem Staub gebildet hat. Bei Mars war der Prozes nach ca. 13 Ma abgeschlossen. Der
Mond entstand durch eine Kollision eine Planeten mit der Erde. Mit Hilfe von radiogenen Isotopen werden
wichtige geologische Ereignisse und Prozesse datiert um dann daraus die zeitliche und dynamische
Entwicklung von geologischen Einheiten (z.B., Magmen, Sedimentabfolgen, Orogene) abzuleiten.
Durch ein umfangreiches Gästeprogramm
hat das Zentrallaboratorium für Geochronologie (ZLG) in Deutschland eine zentrale Funktion bei der in
den Geowissenschaften wichtigen Alterdatierung von Gesteinen und Mineralen. Als erstes Labor in
Deutschland ist es am ZLG möglich Datierungen mit dem Lu-Hf Isotopensystem durchzuführen.
Isotopendaten werden weiterhin dazu benutzt um die Genese von Gesteinen und deren ultimativen Quellen zu
bestimmen. Durch Modellierung von Isotopenverhältnissen ist es möglich, chemische
Stoffumsätze in der Geosphäre zu quantifizieren.
Neben den radiogenen Isotopen werden
auch die natürlichen Variation von ausgewählte stabile Isotopenverhältnisse untersucht
(z.B. B, Cd, Ta). Aus diese Variationen können Rückschlüsse auf Prozesse bei der
Diagenese, der Magmengenese, der Kondensation der Materie im frühen Sonnensystem sowie der
Interaktion von Bio- und Geosphäre gezogen werden. Zu diesen Zwecken werden auch neue analytische
Methoden zur hochpräzisen Messung von Isotopen- sowie von Spurenelementverhältnissen neu
entwickelt.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen:
|