Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Planetologie Wilhelm-Klemmstrasse 10 48149 Münster Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Tilman Spohn |
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Fax: (0251) 83-36301 e-mail: ifp@uni-muenster.de www: http://ifp.uni-muenster.de/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 14 - Geowissenschaften
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Die chemische Heterogenität von CI-Chondriten
CI
Chondrite werden als die chemisch primitivsten Gesteine im Sonnensystem angesehen. Mit
Ausnahme einiger
stark volatiler Elemente entspricht die Gesamtzusammensetzung dieser Meteorite der der
solaren
Photosphäre, und damit der des gesamten Sonnensystems. Deshalb dient die
Zusammensetzung der CI
Chondrite als Standard in den Geowissenschaften. Im Detail sind CI Chondrite regolithische
Breccien, die aus
Fragmenten mit Größen von bis zu mehreren 100 µm bestehen, die
in einer
feinkörnigen Matrix eingebettet sind. Die Fragmente bestehen aus einer Grundmasse,
die
hauptsächlich von Schichtsilikaten wie Smektit oder Serpentin dominiert wird. In diese
Grundmasse sind
alle anderen Mineralphasen wie Magnetite, Sulfide, Karbonate, Sulfate, Phosphate und andere
eingebettet. Ziel
der Studie ist die Erfassung der chemischen Bandbreite dieser silikatreichen Fragmente, und
damit
verbundener möglicher chemischer Heterogenität. Dazu wurden zunächst
11
Dünnschliffe von 4 der 5 bekannten CI Chondriten mittels Rasterelektronenmikroskopie
(REM) kartiert,
danach über 90 silikatreiche Fragmente mit einer Elektronenstrahlmikrosonde auf ihre
Gesamtzusammensetzung an Hauptelementen analysiert. Schließlich wurden mittels
eines
Flugzeit-Sekundärionenmassenspektrometers (TOF-SIMS) Elementverteilungsbilder
von mehreren
Fragmenten aufgenommen. Es wurden starke Variationen in der Zusammensetzung der
Fragmente für
fast alle Hauptelemente festgestellt: z.B. reicht der Gehalt an FeO in den Fragmenten von 9.2
bis 42.4
Gewichtsprozent (Gew%). Diese chemischen Unterschiede hängen mit der ebenfalls
variierenden
mineralogischen Zusammensetzung der Fragmente zusammen. In einem weiteren Schritt
wurden mit Hilfe
verschiedener statistischer Methoden - vor allem mittels hierarchischer
Clusteranalyse - Gruppen
von Fragmenten mit ähnlicher, möglicherweise charakteristischer
Zusammensetzung gefunden.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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