Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Geophysik Corrensstr. 24 48149 Münster Direktoren: Prof. Dr. Ulrich Hansen, Prof. Dr. Manfred Lange |
Tel. (0251) 83-33590
Fax: (0251) 83-36100 e-mail: geophysi@uni-muenster.de www: http://earth.uni-muenster.de |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 11 - Physik
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Elektromagnetische Tiefensondierung (Magnetotellurik)
Mit
der Methode der Magnetotellurik wird die elektrische Leitfähigkeit der Erdkruste und des obersten
Erdmantels untersucht. Die gesuchte Information ist in den Amplituden- und Phasenbeziehungen zwischen den
natürlichen Variationen des Erdmagnetfeldes und dem zugehörigen induzierten erdelektrischen
Feld im Periodenbereich von einigen Zehntel bis zu einigen Tausend Sekunden enthalten.
Den Schwerpunkt der magnetotellurischen Arbeiten bildeten Untersuchungen zur Verteilung der elektrischen
Leitfähigkeit im Untergrund des Norddeutschen Beckens im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms
"Sedimentbecken-Dynamik". Von besonderem Interesse ist eine geringmächtige, elektrisch hochleitende
Schicht im Tiefenbereich von 6 - 10 km im Westteil des Beckens, die als ehemaliger
Schwarzschieferhorizont im tiefsten Karbon interpretiert wird. Schwarzschiefer sind durch einen hohen Gehalt
an organischer Substanz charakterisiert, die bei entsprechender Versenkung zu Graphit transformiert wird, was
die hohe Leitfähigkeit erklärt. Die Verbreitung solcher guter Leiter im Untergrund gibt Hinweise
zur Paläogeographie, da die Entstehung von Schwarzschiefern an spezielle Sedimentationsbedingungen,
in der Regel an Stillwasserbereiche, gebunden ist. Die Kenntnis der räumlich-zeitlichen Verbreitung
solcher Schwarzschiefer als ehemaliger Erdöl/Erdgas-Muttergesteine ist von Bedeutung für die
Abschätzung des Kohlenwasserstoff-Potentials im tieferen Untergrund ("Tiefengas").
In einem weiteren Arbeitsschwerpunkt wurden magnetotellurische Messungen auf nordpolarem Eis über
dem Gakkel-Rücken während der deutsch-amerikanischen AMORE Expedition 2001 der beiden
Eisbrecher FS Polarstern und USCGC Healy durchgeführt, um die elektrische Leitfähigkeit der
ozeanischen Kruste und des oberen ozeanischen Mantels im Bereich eines mittelozeanischen Grabens, d.h. am
Ort der Krustenneubildung zu untersuchen. Da die zur Korrektur der Daten notwendigen Parameter Eisdrift
und Meeresbodentopographie durch GPS bzw. durch die Sonare der beiden Eisbrecher sehr genau bestimmt
werden konnten, gehen die ersten Ergebnisse über den Rahmen der eigentlich geplanten
Machbarkeitsstudie weit hinaus. Unter anderem konnte die Korrelation zwischen der Drift der Eisschollen und
dem durch die Meeresströmung im Erdfeld induzierten elektrischen Feld sicher bestimmt werden, was
die Bestimmung der Geschwindigkeit der Eisschollen relativ zur Meeresströmung erlaubt.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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