Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Angewandte Physik Corrensstr. 2/4 48149 Münster Direktoren: Prof. Dr. W. Lange und Prof. Dr. H.-G. Purwins |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 11 - Physik
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Spontane Musterbildung und Musterselektion in der transversalen nichtlinearen Optik
Bei
hohen
Intensitäten, wie sie inbesondere in intensiven Laserstrahlen auftreten, wird die
Wechselwirkung des
Strahlungsfeldes mit Materie nichtlinear. Durch die Kopplung verschiedener Punkte in
der transversalen Ebene
- d.h. in der Ebene senkrecht zur Strahlrichtung - aufgrund der
während der Ausbreitung des Strahles stattfindenden Beugung kann es zu der
spontanen Bildung räumlicher Strukturen
verschiedenartigster Form und Symmetrie kommen. Dieses Teilgebiet der
Nichtlinearen Optik ist auch
als transversale nichtlineare Optik bekannt. Die Notwendigkeit eines tieferen
Verständnis dieser
Strukturbildungsphänome ergibt sich neben der Bedeutung für technisch
eingesetzte Laser und
Verstärker auch aus allgemeinen Gesichtspunkten, da die spontane Entstehung
von Strukturen aus einem
unstrukturierten Zustand ein in der Natur und auch in der Technik sehr verbreitetes
Phänomen ist. Nicht
zuletzt durch Arbeiten der Arbeitsgruppe hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass
nichtlineare optische Systeme
hervorragend geeignet sind, um grundsätzliche Fragen der Strukturentstehung
zu untersuchen. Dies ist
das primäre Ziel des Projektes. Letzlich sollten so Beiträge zu dem
allgemeinen Problem der
Morphogenese in der Natur geleistet werden können.
Der Vorteil optischer Systeme liegt darin, dass in geeignet ausgewählten
Fällen
verlässliche mathematische Modelle angegeben werden können, so dass
ein detaillierter
Vergleich zwischen Theorie und Experiment möglich wird. Dies ist insbesondere
bei dem in der
Arbeitsgruppe untersuchten Medium eines Alkalidampfes in einer
Puffergasatmosphäre der Fall.
Konkret wird das Verhalten von Alkalimetalldämpfen, die in der Nähe der
D-Resonanzlinien
durch abstimmbare Laser getrieben werden, mit optischer Rückkopplung
untersucht.
Im Berichtszeitraum konzentrierten sich die Untersuchungen auf quasiperiodische
Muster und
Übergitter, d.h. ausgedehnte Muster, die jedoch komplexer aufgebaut sind als
einfache periodische
Muster wie Streifen, Quadrate und Hexagone. Diese komplexen Muster sind oft als
stark nichtlinear
einzustufen, da sie typischerweise durch eine sekundäre Bifurkation aus
einem primären
Muster (oft Hexagonen) entstehen, wenn der Stressparameter (hier die Laserleistung)
weit über die
primäre Schwelle zur Strukturbildung aus dem homogenen Zustand erhöht
wird. Insbesondere
wurde die Existenz von zwei neuen Typen von Übergittern gezeigt und erste
Erklärungsansätze entwickelt.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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