Komplexe räumliche optische Solitonen
Eine der wichtigsten
Manifestationen einer optischen Nichtlinearität, die einen intensitätsabhängigen
Brechungsindex hervorruft, ist die spontane Selbstfokussierung eines optischen Strahls aufgrund von
Linsenbildung im nichtlinearen Medium. Für den Fall, dass die Stärke der Fokussierung gerade
die Strahldivergenz durch Beugung kompensiert, kann ein räumliches optisches Soliton gebildet werden
- ein selbststabilisierter Strahl, der seine Form während der Propagation nicht ändert. In einem
selbstfokussierenden Medium besitzen diese hellen Solitonen im stationären Zustand eine radiale
Symmetrie. Alle Strahlen mit einer komplexeren Geometrie, wie diejenigen, die einen Drehimpuls tragen,
zerfallen jedoch in eine Vielzahl von hellen räumlichen Solitonen, sogenannte selbstgeführte
Filamente.
Die Frage, ob auch solche komplexen Strahlformen selbstgeführt werden können, ohne in
Filamente zu zerfallen, ist zum einen im Hinblick auf die Möglichkeit, inkohärente
räumliche optische Solitonen zu realisieren, von entscheidender Bedeutung. Unter komplexen
Strahlformen können hier ganz allgemein sowohl Strahlformen mit komplexer transversaler Geometrie
wie z.B. modenförmigen Strukturen, verstanden werden, aber auch Strahlformen mit Polarisations- oder
Wellenlängemodulation oder Strahlformen, die aus gegenläufigen solitären Strukturen
entstehen. Zum anderen ist Analogie zu Teilchenmodellen offensichtlich. Während einfache Solitonen
als "Lichtatome" bezeichnet werden, können komplexe Strahlformen als "Lichtmoleküle"
angesehen werden.
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