Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001- 2002
 
Institut für Sportkultur und Weiterbildung

Leonardo-Campus 17
48149 Münster
Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Dieter H. Jütting
 
Tel. (0251) 83-32317
Fax: (0251) 83-34867
e-mail: isw@uni-muenster.de
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 07 - Psychologie und Sportwissenschaft
Institut für Sportkultur und Weiterbildung
Sportkultur und Weiterbildung (Prof. Dr. Jütting)


Sport und Arbeitsmarkt in Europa

Ohne Zweifel steht auf dem Weg in die “zweite Moderne“, um eine Formulierung von Ulrich Beck aufzugreifen, die klassische Arbeitsgesellschaft auf dem Prüfstand. Längst sucht man ihn vergeblich den sogenannten “Normalarbeitnehmer“. Man hat sich inzwischen auf längere Ausbildungszeiten, häufigeren Wechsel des Arbeitsplatzes sowie auf kontinuierliche Qualifizierung eingestellt. Glücklicherweise dient mittlerweile auch die klassische Trias von Kinder, Küche und Kirche nicht mehr als Richtschnur für die Lebens- und Berufsgestaltung von Frauen. Immer deutlicher wird aber auch, dass mit dem Begriff Arbeit sehr unterschiedliche Sozialformen von Tätigkeiten und Beschäftigungen verbunden werden (können). Arbeit als Erwerbsarbeit verstanden, ist nur eine von mehreren Sozialformen wie z. B. Hausarbeit, Familienarbeit, Schwarzarbeit, Nachbarschaftshilfe, Freiwilligenarbeit.

Die Vereinten Nationen haben das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr der Freiwilligen ausgerufen. Damit wird weltweit einerseits der hohe Stellenwert dieses Engagements für das Funktionieren einer Gesellschaft immer deutlicher, wie man andererseits erkennt, dass es sich bei diesem Engagement offensichtlich um eine knappe Ressource handelt. Angesichts dieses Stellenwertes von Freiwilligenarbeit verwundert es schon fast, dass diese Engagementform lange Zeit relativ wenig Beachtung fand, und zwar sowohl im politischen, im wissenschaftlichen, wie im öffentlichen Diskurs. Und auf genau diesen Missstand haben die Vereinten Nationen reagiert, indem sie das Jahr 2001 zum Internationalen Jahr der Freiwilligen erklärt haben.

Die Besonderheit des organisierten Sports besteht darin, dass Freiwilligenarbeit die dominante Sozialform von Arbeit ist, und zwar in Deutschland wie weltweit. Wie der Sport, und hier insbesondere der organisierte Sport im Verein und Club, sich zu dem Wandel der Arbeitswelt verhält, soll im Rahmen des Projektes thematisiert werden. Der Blick ist dabei über die Grenzen der Republik hinaus gerichtet. Wie reagiert der Sport in Europa auf den markanten Wandel der Arbeitswelt? Wie ist das Verhältnis von Erwerbsarbeit und Freiwilligenarbeit in den europäischen Staaten? Welche Konzepte, Ansätze und innovativen Ideen findet man etwa im Euroland, aber auch in anderen europäischen Länder zur Förderung von Beschäftigung im Sport einerseits, zur Stärkung der Ressource Freiwilligenarbeit andererseits?

Drittmittelgeber:

Friedrich-Ebert-Stiftung

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr Dieter H. Jütting, Dr. Bernd Schulze, Dr. Burkhard Strob, Neil van Bentem

 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO07FA04
Datum: 2004-02-04