Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
|
Institut für Schulpädagogik und Allgemeine Didaktik (Institut II) Bispinghof 5/6, Haus F 48143 Münster Geschäftsführende Direktorin: Prof`in Dr. Stephanie Hellekamps |
Tel. (0251) 83-29279
Fax: (0251) 83-29267 e-mail: hellekam@uni-muenster.de www: http://egora.uni-muenster.de/ew/ew_einrichtungen/institut_ii.shtml |
|
Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 06 - Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften |
||||
Aktualisierung und Implementierung reformpädagogischer Schul- und Unterrichtskonzepte
Im Hinblick auf die Gestaltung von Schule und Unterricht heute wird Möglichkeiten nachgegangen, die
vielfältigen Ansätze der Reformpädagogik für die aktuelle Situation fruchtbar zu
machen. Im Rahmen dieses weit gesteckten und langfristig angelegten Projektes hat sich eine intensive
Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern osteuropäischer, aber auch asiatischer Länder entwickelt.
Ein Schwerpunkt liegt weiterhin bei der Kooperation mit dem Montessori-Zentrum der Staatlichen
Universität Belgorod (Russische Föderation), die seit 1994 besteht und seit dem Jahr 2000 im
Rahmen eines Vertrages mit jährlichen Arbeitsplänen erfolgt. Gemäß dem
Arbeitsplan für 2001/2002 stand im Berichtszeitraum die gemeinsame Erforschung der Ideen Maria
Montessoris über eine Kosmische Erziehung und deren Umsetzung in die
pädagogische Praxis im Zentrum.
Vom 16. bis 23. September 2001 wurde vom Montessori-Zentrum der Staatlichen Universität
Belgorod ein wissenschaftlich-praktisches Seminar zum Thema Kosmische Erziehung Maria
Montessoris durchgeführt. An dem Seminar nahmen von deutscher Seite teil: Prof. Dr. Harald
Ludwig, Leiter des Montessori-Zentrums der Universität Münster, und Dr. Christian
Fischer, Wissenschaftlicher Assistent im Aufgabenbereich Reformpädagogik/
Montessori-Pädagogik und Experte für Hochbegabungsforschung. Die deutschen Wissenschaftler
hielten Vorträge zu Fragen der Umweltbildung und zur Praxis der Kosmischen Erziehung
in Deutschland (Prof. Ludwig) sowie zu Möglichkeiten der Förderung hochbegabter Kinder im
Rahmen der Montessori-Pädagogik (Dr. Ch. Fischer).
Vom 29. September bis 6. Oktober 2002 veranstaltete das Montessori-Zentrum der Universität
Münster zusammen mit einer Delegation des Montessori-Zentrums der Universität Belgorod in
Münster ein wissenschaftlich-praktisches Experten-Seminar zu neueren Entwicklungen in der
Montessori-Pädagogik (Förderung in der frühen Kindheit; Begabtenförderung;
Musikerziehung; Sprach- und Mathematikdidaktik; Kosmische Erziehung/ Sachunterricht). Die russischen
Gäste stellten vor allem die Weiterentwicklung ihres Ansatzes, die Montessori-Pädagogik von der
Idee eines universalen Lehrplans bei Montessori her aufzubauen, mit russischen Denkansätzen zu
verbinden und für das Regelschulwesen in Russland fruchtbar zu machen, mit neuen Aspekten vor. Den
Abschluss dieses Expertenseminars bildete die gemeinsame Teilnahme am internationalen Kongress der
deutschen Montessori-Vereinigung in Bensberg bei Köln vom 4. bis 6. Oktober 2002 zum Thema
Verstehendes Lernen in der Montessori-Pädagogik.
Im Studienjahr 2001/2002 hielt sich Herr Andrei Dorofeev, Doktorand der Universität Belgorod, im
Rahmen eines einjährigen Stipendiums am Montessori-Zentrum der Universität Münster
auf. Er führte unter wissenschaftlicher Betreuung von Prof. Ludwig für seine Dissertation
Forschungen zur Umsetzung der Ideen Maria Montessoris an Montessori-Einrichtungen in
Nordrhein-Westfalen durch. Die Dissertation soll auf Russisch und auf Deutsch veröffentlicht werden.
Einen
weiteren Schwerpunkt bildet die Zusammenarbeit mit der Universität Lódz (Polen) und dem
dortigen Zentrum für Reformpädagogik unter Leitung von Prof. Dr. Boguslaw Sliwerski. In
diesem Rahmen fand im Herbst 2001 in Lódz unter Mitwirkung von Prof. Ludwig der 4. internationale
Kongress zur Alternativen Erziehung statt, im Herbst 2002 eine internationale Tagung des
Europäischen Montessori Forums. Thematischer Schwerpunkt der wissenschaftlich-praktischen
Zusammenarbeit mit der Universität Lódz war im Berichtszeitraum die Aktualisierung und
Umsetzung von Ideen Maria Montessoris für Sekundarschulen.
Intensiviert
wurde ferner die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Montessori-Forschern in Japan, insbesondere mit der
Sophia-Universität in Tokio. Im Frühjahr 2001 hielt sich Prof. Ludwig zu einem
dreiwöchigen Forschungsaufenthalt zu Fragen der Reformpädagogik, insbesondere der
Montessori-Pädagogik, und ihrer Umsetzung im japanischen Bildungswesen in Japan auf. Es gab
wissenschaftlichen Gedankenaustausch und Vorträge an der Sophia-Universität und der
Tamagawa Gakuen University in Tokio, an der Kanto Gakuen University, dem Wissenschaftszentrum der
Universität Tsukuba; ferner mit Wissenschaftlern und Praktikern der japanischen Sektion der
reformpädagogischen Organisation World Education Fellowship und des
Montessori-Ausbildungszentrums in Kyoto. Zum Studienprogramm gehörte auch der Besuch
reformpädagogisch ausgerichteter japanischer Bildungseinrichtungen. Am internationalen
Montessori-Studientag an der Universität Münster im Sommer 2002 zum Thema
Perspektiven der Montessori-Pädagogik für das 21. Jahrhundert, aus Anlass
des 50. Todestages von Maria Montessori, nahmen auch Wissenschaftler aus Japan teil (Prof. Ejima,
Prof. Luhmer SJ).
Eine
Gruppe koreanischer Erziehungswissenschaftler und Praktiker unter Leitung von Frau Prof. Cho und Frau
Prof. Rhee-Park besuchte das Montessori-Zentrum der Universität Münster im Sommer
2002. Im Mittelpunkt des Gedankenaustausches standen Fragen der Ausbildung von
Montessori-Pädagogen sowie Probleme der Umsetzung reformpädagogischer Ideen unter den
Bedingungen unterschiedlicher Schulsysteme in Deutschland und Korea.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
||||