Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 06 - Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften
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Interkultur und Ausschließung in Europa
Eine
Herausforderung
sozialpädagogischer Arbeit zur 'Interfrontation' zwischen Britannien, Frankreich und
Deutschland sowie
ihren neuen der Migration entstammenden Gesellschaftsmitgliedern.Die Vertiefungen der
Europäischen
Union haben zunächst die ökonomischen und finanzpolitischen Sektoren der
Mitgliedsländer
erreicht. Was dagegen am nachhaltigsten eine 'innere Angelegenheit' bleibt, ist deren jeweiliger
Umgang mit
den der Arbeitsmigration entstammenden neuen Gesellschaftsmitgliedern, zu denen sich in den letzten
15 Jahren
noch Flüchtlinge, Asylbewerber, Rücksiedler und 'Illegale' gesellen. Auf breiter Front
nehmen in
Europa die Benachteiligten von heute die Gestalt dieser Immigranten, zumal der jüngeren unter
ihnen, an -
was nicht verhindert, dass auf diese sich Aggressionen und Ressentiments junger Globalisierungs- und
Multikulturierungsverlierer richten, mit denen wiederum ältere 'Nationale' eine Koalition bilden,
weil sie
meinen, stellvertretend für die Jüngeren, der 'Überfremdung' oder
'Übervorteilung'
Einhalt gebieten zu müssen. Gegenüber dieser im weiten Sinne interkulturellen
Problematik erhalten
sich seit 30 Jahren gegensätzlich und gegenwirkend entwickelte Sozialarbeiten und
Sozialpolitiken:
Multikulturell-antirassistisch-ethnisch-sensible in Britannien; bikulturelle, Differenzierungsrechte
erkämpfende und Ausschlußzonen integrierende Projekte in Frankreich sowie
Ausländersozialarbeit und Lebenswelt akzeptierende Sozialpädagogik in Deutschland.
Diese
differentiellen und antagonistischen Entwicklungen setzen wir in experimentellen Begegnungen einer
'Interfrontation' aus - nicht in der Hoffnung, eine geeinte Euro-Sozialpolitik oder gar
-Sozialpädagogik zu
befördern, wohl aber mit der Aussicht, im Spiegel der anderen die eigenen
politisch-pädagogischen
Ansätze und deren ethnozentrisch-historischen Voraussetzungen differenzierter wahrzunehmen
und
'oszillierend' mit denen der 'anderen' zu verändern.
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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