Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Neurologie

Albert Schweitzer Strasse 33
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. med. E. B. Ringelstein
 
Tel. (0251) 83-48016
Fax: (0251) 83-48181
e-mail: r.reilmann@uni-muenster.de
www: http://neurologie.uni-muenster.de/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Genetik


Genetik der Hemisphärenlateralisation für Sprache

Ein Schlüssel zum Verständnis der neuronalen Grundlage von Sprache ist die Lateralisation kritischer Komponenten zu einer (normalerweise der linken) Hemisphäre des Gehirns. Diese Organisationsstruktur legt eine enge Verbindung zwischen der Evolution der Hemisphärenspezialisation und der Sprachfähigkeit des Menschen nahe. Gesunde Menschen unterscheiden sich in Richtung (rechts versus links) und Ausmaß (schwach versus stark) der Sprachlateralisation. In einer Pilotstudie fanden wir eine familiäre Häufung von starker Sprachlateralisation. Auch Studien über andere Marker der zerebralen Asymmetrie wie Händigkeit sprechen für eine genetische Grundlage der Hemisphärenspezialisierung. Weitere Hinweise für einen Beitrag polymorpher genetischer Faktoren zur neuronalen Basis unserer Sprachfähigkeit geben jüngste Erkenntnissen zu familiären Sprachstörungen. Die funktionelle transkranielle Doppler-Sonographie kann die individuelle Hemisphärenspezialisation für Sprache quantitativ phänotypisieren. Diese Technik lässt sich auch mobil einsetzen. Dies ermöglicht, sich den genetischen und indirekt auch molekularen Grundlagen von Sprache zu nähern. Über Untersuchungen einer Geschwister-Paar-Reihe mit Eltern möchten wir jetzt den Beitrag von Vererbung zu Richtung und Ausmaß der Sprachlateralisation quantifizieren. Auf dieser Grundlage sollen dann die beteiligten genetischen Komponenten identifiziert werden (Teil II: Identifizierung und Charakterisierung der genetischen Komponenten von Richtung und Grad der Hemisphärenspezialisierung für Sprache).

Projektdauer:

2001-2002

Drittmittelgeber:

Nachwuchsgruppe Knecht (Nachwuchsgruppe des Landes NRW)

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. med. Stefan Knecht, Dr. med. Bianca Dräger, Dr. med. Astrid Golla (Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Universität Bonn), Prof. Dr. med. Wienker (Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie, Universität Bonn), Prof. Dr. med. Peter Propping (Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Bonn)

Veröffentlichungen:

Anneken, K., Konrad, C., Drager, B., Breitenstein, C., Kennerknecht, I., Knecht, S.: Familial aggregation of strong hemispheric language lateralization. Zur Veröffentlichung eingereicht.Drager, B., Knecht, S. When finding words becomes difficult: is there activation of the subdominant hemisphere? Neuroimage 16,794-800, 2002.
 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05VM01
Datum: 2003-07-21