Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Neurologie

Albert Schweitzer Strasse 33
48149 Münster
Direktor: Prof. Dr. med. E. B. Ringelstein
 
Tel. (0251) 83-48016
Fax: (0251) 83-48181
e-mail: r.reilmann@uni-muenster.de
www: http://neurologie.uni-muenster.de/
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Neurologie
Schlaganfall


Vorhofflimmern und Risiko neurologischer Komplikationen

Hintergrund:

Der Schlaganfall ist eine schwerwiegende Folge des Vorhofflimmerns (VHF). Die geschätzten jährlichen 25 000 symptomatische Schlaganfälle durch VHF in Deutschland sind wahrscheinlich nur die Spitze eines Eisberges. Denn fünfmal prävalenter als akute Schlaganfälle sind solche, die in radiologischen Untersuchungen als "stumme" Hirninfarkte bezeichnet werden, weil sie klinisch weder vom Patienten noch vom Arzt bemerkt wurden. Diese Hirninfarkte führen durch Summation zu kognitivem Abbau. Der Beitrag von VHF zu sogenannten "stummen" oder besser subakuten Hirninfarkten und der Einfluß unterschiedlicher Therapien ist unbekannt.

Fragestellung:

  1. In welchem Ausmaß trägt VHF zum Entstehen "stummer" Hirninfarkte bei?
  2. Welche - v.a. bisher beeinflußbaren - Faktoren neben dem VHF korrelieren mit Auftreten symptomatischer und "stummer" Hirninfarkte?
  3. Welches Ausmaß hat die Akkumulation neurologischer, v.a. kognitiver Funktionsbeeinträchtigung durch "stumme" Infarkte bei VHF?
Methodik:

Patienten mit VHF und deren Lebenspartner ohne VHF (Gesamt n = 1000) werden mit Standardprotokollen Magnet-Resonanz-tomographisch und neurologisch/neuropsychologisch auf manifeste und "stumme" Hirninfarkte und globalen kognitiven Status untersucht. Nach zwei Jahren wird einschließlich erneuter Kernspintomographie (MRT) nachuntersucht. Ergebnisse werden in die Web-basierte Datenbank eingegeben und mit Parametern der Basisdokumentation wie Art des VHF, Medikation und weiteren Risikofaktoren abgeglichen.

Erwartete Bedeutung des Vorhabens:

  1. Erfassung des Ausmaßes neurologischer Komplikationen des VHF, insbesondere des Beitrages zur Entwicklung von Demenz
  2. Klärung, ob bisherige Endpunkte in VHF-Therapiestudien revidiert werden müssen
  3. Identifikation neurologischen Risikos/Benefits unterschiedlicher VHF-Behandlungen Hierzu vorab durchgeführte MRT-Untersuchungen befassen sich mit automatisierten Gehirnvolumenbestimmungen und der Frage nach Atrophie bzw. deren Verlauf. Speziell der Einfluss physiologischer Volumenänderungen (z.B. Hydratationsstatus des Patienten) auf die volumetrische Messung wurde untersucht.

Projektdauer:

2001-2002

Drittmittelgeber:

Nachwuchsgruppe Knecht (Nachwuchsgruppe des Landes NRW)

Beteiligte Wissenschaftler:

Prof. Dr. med. Stefan Knecht, Dr. med. Thomas Duning, Dipl.-Phys. Olaf Steinsträter, Dr. med. Stefan Kloska

Veröffentlichungen:

Duning T, Kloska S, Steinsträter O, Kugel H, Ringelstein E B, Heindel W, and Knecht S.: Dehydration may confound assessment of brain atrophy. Submitted for publication.
 
 

Hans-Joachim Peter
EMail: vdv12@uni-muenster.de
HTML-Einrichtung: Izabela Klak
Informationskennung: FO05VA01
Datum: 2003-07-21