Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Medizinische Mikrobiologie Domagkstr. 10 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Georg Peters |
Tel. (0251) 83-55360
Fax: (0251) 83-55350 e-mail: medmibi@uni-muenster.de www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/medmikrobio/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Charakterisierung einer neuen "Mikrokokken"-Spezies
Bis vor kurzem bildete die Gattung Staphylococcus Rosenbach 1884 zusammen mit anderen gram- und
katalasepositiven Kokken der Gattungen Micrococcus, Stomatococcus und Planococcus die
Familie der Micrococcaceae. Sowohl chemotaxonomische als auch molekularphylogenetische
Untersuchungen zeigten, daß diese Familie keine einheitliche Gruppe bildet und insbesondere
Staphylokokken und "Mikrokokken" nicht eng miteinander verwandt sind. Aus der Gattung
Micrococcus sind eine ganze Reihe von Spezies ausgegliedert und neuen Gattungen (Dermacoccus,
Kocuria, Kytococcus, Nesterenkonia) zugeordnet worden, die nunmehr zwei Familien, die
Micrococcaceae und Dermatophilaceae, umfassen (Stackebrandt et al.). Zusammen mit
der Gattung Rothia, in die aktuell auch die "Stomatokokken" als R. mucilaginosa eingruppiert
wurden, bilden die "Mikrokokken"-Gattungen mit weiteren Genera die Subordnung Micrococcineae
innerhalb der Ordnung Actinomycetales.
"Mikrokokken" sind u.a. Besiedler der Haut und Schleimhäute des Menschen. Obwohl sie als
Mikroorganismen von geringer Virulenz angesehen werden, findet man sie doch immer wieder als
infektiöses Agens u.a. bei Endokarditis, Sepsis und Katheter-Infektionen. In Blutkultur-Isolaten, aber
auch in Atemwegsmaterialien konnten wir wiederholt Erreger isolieren, die in ihren biochemischen
Charakteristika sowie in ihrer 16S rDNA-Sequenz signifikant von der bisher einzigen Spezies der Gattung
Kytococcus (K. sedentarius) abwichen. Weitere Charakterisierungen einschließlich
chemotaxonomischer Verfahren untermauerte die Abgrenzung dieser Isolate als eigenständige Spezies,
die nach dem deutschen Mikrobiologen Joseph Schroeter (einem Mitstreiter von Ferdinand Cohn) als
"Kytococcus schroeteri sp. nov." benannt wurde (in Zusammenarbeit mit der AG Schumann,
Braunschweig).
Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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