Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Institut für Experimentelle Audiologie Kardinal-von-Galen-Ring 10 48143 Münster Kommissarischer Direktor: Prof. Dr. B. Lütkenhöner |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Holografische Endoskopie
Angesichts der
sprunghaften Expansion mikrochirurgischer Eingriffe im Rahmen der minimal-invasiven Therapie in den
verschiedensten medizinischen Bereichen kommt der Endoskopie eine besondere Bedeutung als
präoperative Diagnose- und intraoperative Kontrolltechnik zu. Der aktuelle Stand der Endoskopie
lässt jedoch entscheidende Lücken offen, zu deren Schließung es weiterer technologischer
Forschung und Entwicklung bedarf. Wesentliche Einschränkungen der Endoskopie liegen bis heute
darin, dass sie bisher über die Funktion einer qualitativen d.h. subjektiven Beobachtungsmethode mit
der Begrenzung der Auflösung und der spektralen Bandbreite des Auges des Untersuchers nicht
hinausgekommen ist. Die moderne Mikrodiagnostik und -therapie stößt jedoch in Bereiche vor,
die zwingend die quantitative Bestimmung von mit dem Auge nicht sichtbaren Mikrobewegungen zur
Funktionsanalyse innerer Organe, sowie die quantitative Analyse der lokalen Verteilung der Elastizität
der untersuchten Gewebeareale und die Untersuchung von Strukturveränderungen auch unterhalb der
(endoskopisch) sichtbaren Gewebeoberfläche durch Darstellung lokaler Elastizitätsunterschiede
- etwa im Rahmen der Tumordiagnostik - erfordern. Optische Techniken, die dies leisten, sind
die aus der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung bekannten Verfahren der laserholografischen
Interferometrie. Ihre Einführung in die Endoskopie ist ein entscheidender Schritt zu einer
messtechnischen Basis für quantitativ-diagnostische Untersuchungen im Körperinneren mit den
bekannten Vorteilen holografischer Verfahren wie die berührungslose, zerstörungsfreie und (bis
hinunter zu Bruchtei len der verwendeten Laserwellenlänge) hochauflösende Struktur- und
Bewegungsanalyse. Die externe Aufzeichnung von Hologrammen außerhalb des Instrumentes mit Hilfe
einer holografischen Kamera erlaubt die Verwendung konventioneller Endoskope. Dies bedeutet, daß
auch moderne Instrumente mit extrem kleinen Außendurchmessern, wie sie insbesondere für
einige klinisch-diagnostische Zwecke erforderlich sind, eingesetzt werden können. In Zusammenarbeit
mit dem Industriepartner, der Firma Karl Storz GmbH & Co. KG wurde am Labor für Biophysik der
Prototyp eines transportablen
holografisch-endoskopischen Kamerasystems entwickelt;
hierbei ermöglichen optische Monomodefasern eine flexible Laserstrahlführung. Nach erfolgreich
durchgeführten in vitro Untersuchungen befindet sich das Gerät derzeit im in vivo Funktionstest.
Ebenfall in Zusammenarbeit mit der Firma Karl Storz GmbH & Co. KG, konnte eine weitere
holografische Endoskop-Kamera als Funktionsmuster realisiert werden. Hierbei befindet sich das gesamte
holografische
Aufnahmesystem in der Spitze des Gerätes. Durch diese Konstruktion entfallen die durch endoskopische
Faseroptiken oder
Relaylinsensysteme (Hopkins-Optiken)
bedingten Einschränkungen wie sphärische und chromatische Aberrationen und Streuverluste.
Darüberhinaus bewirkt diese Anordnung durch ihre geringen geometrischen Abmessungen nur ein
geringes Specklerauschen und ermöglicht damit prinzipiell gegenüber der externen Aufzeichnung
ein höheres Auflösungsvermögen. Die Durchführung des Projektes erfolgt im
Rahmen des BMBF Verbundvorhaben "Neue Laserverfahren für die Endoskopie". Die
Verbundvorhabens-Koordination liegt beim Labor für Biophysik.
Drittmittelgeber: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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