Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Direktor: Prof. Dr. Dr. Otmar Schober |
Tel. (0251) 83-47362
Fax: (0251) 83-47363 e-mail: nuklear@uni-muenster.de www: http://medweb.uni-muenster.de/institute/nuklear/ |
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002 Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät |
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Radiochemie
Die Sektion Radiochemie der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin sind die Arbeitsbereiche Design,
Synthese und pharmakologische Entwicklung radioaktiver Arzneimittel für die
Positronen-Emissions-Tomographie (PET) sowie für die Einzelphotonen-Emissions-Tomographie
(SPECT) zuzuordnen.
Ein Hauptanliegen des Forschungszeitraums 2001-2002 war die Aufklärung der spezifischen
Transportprozesse von bekannten Radiopharmaka in das zu untersuchende Zielgewebe. Speziell die
Aufnahmemechanismen des in der Gehirntumordiagnostik verwendeten klinischen Forschungstracers
3-[I-123]Iod-L-a-methyltyrosin (kurz: [I-123]IMT) wurden in vitro auf
zellulärer Ebene mittels Gliomzellen (humane Zelllinie GOS3) untersucht und mit dem Transport in
nicht-neoplastische Astrozyten der Ratte verglichen. Im Gegensatz zu den maligne transformierten
GOS3-Zellen wird [I-123]IMT ausschließlich natriumunabhängig in die nicht-neoplastischen
Astrozyten über das Transportsystem L für große neutrale Aminosäuren
aufgenommen. Es lässt sich ein unterschiedliches Expressionsmuster der
Aminosäure-Transportsysteme im Zuge der malignen Transformation glialer Zellen vermuten.
Im Rahmen des Teilprojekts C1 Perfusion, Metabolismus und adrenerge Innervation des
Sonderforschungsbereichs 556 Herzinsuffizienz und Arrhythmien - von den molekularen Grundlagen zur
Klinik konnte im PET Zentrum MOLAR der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der
noradrenalinanaloge PET Radiotracer [C-11-methyl]-m-Hydroxyephedrin ([C-11]MHED) installiert und
mittels Kleintier-PET (quadHIDAC) in vivo validiert werden. Hier konnten die Kompetenzen der
Experimentellen Nuklearmedizin (Münster) und der MRC Cyclotron Unit (IRSL London) ausgenutzt
werden.[C-11]MHED wird ergänzend zu dem bereits erfolgreich in der Klinik und Poliklinik für
Nuklearmedizin etablierten noradrenalinanalogen SPECT Radiotracer n.c.a m-[I-123]Iodbenzylguanidin
([I-123]MIBG) eingesetzt werden.
Insbesondere die Verbesserung der nicht-invasiven funktionalen in vivo Diagnostik der kardialen
sympathischen Innervation bei Erkrankungen des Herzens soll verbessert werden. In diesem Zusammenhang ist
es nötig, neuartige Radiopharmaka zu entwickeln und zu evaluieren, um spezifische Informationen bzgl.
pathologischer Prozesse bei schweren Herzerkrankungen zu erhalten.
Seit dem Jahre 2001 besteht eine Industriekooperation zwischen dem UKM (Experimentelle Nuklearmedizin
der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin) und der Firma Radiopharmaceuticals Research,
Amersham Health plc., UK. Ziel ist die radiopharmazeutische Entwicklung radioaktiv markierter,
kleinmolekularer nicht-peptidischer Inhibitoren bestimmter Metalloproteasen, den Matrixmetalloproteinasen,
die als biochemisch aktive Radioliganden zur nicht-invasiven in vivo Bildgebung der Arteriosklerose
dienen sollen.
Drittmittelgeber: Kooperationen: Beteiligte Wissenschaftler: Veröffentlichungen: |
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