Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Forschungsbericht 2001-2002
 
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
-Radioonkologie-

Albert-Schweitzer-Str. 33
48149 Münster
Direktor: Univ.- Prof. Dr. N. Willich
 
Tel. (0251) 83-47384
Fax: (0251) 83-47355
e-mail: uschafe@uni-muenster.de
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Forschungsschwerpunkte 2001 - 2002

Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie -Radioonkologie-
Klinisch orientierte Forschung


Paramter der Tubulotoxizität bei
cisplatinhaltiger Radiochemotherapie fortgeschrittenener Kopf-Hals-Tumoren

Cisplatin wird häufig als Chemotherapeutikum im Rahmen der Radiochemotherapie bei fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren eingesetzt. Es verursacht einen akuten tubulären Schaden mit einer kurzfristigen Reduktion der Kreatinin Clearance und einem oft persistierenden Magnesiumdefizit. Der Einfluß von Cisplatin auf die Spurenelement und Elektrolythomeostase unter Radiochemotherapie wird om Rahmen dieses Projektes untersucht. Alle untersuchten Patienten erhielten eine kombinierte Radiochemotherapie mit 60 mg/m² KO Cisplatin an Tag 1 jedes Zyklus. Serum Magnesium und Kreatinin sowie die szintigraphische Nierenclearance wurde bei 77 Patienten, die eine kombinierte Radiochemotherapie mit Cisplatin bei Kopf-Hals-Tumoren erhielten, retrospektiv analysiert. Bisher wurden 10 weitere Patienten prospektiv während dreier aufeinanderfolgender Zyklen mit cisplatinhaltiger Chemotherapie untersucht. Zinc, Kreatinin und Magnesium wurden im 24-Stunden-Urin und im Serum vor Chemotherapie und an Tag 3 und 6 jeder Applikation gemessen. In der retrospektivn Analyse fielen die Magnesium-Werte ab und das Serum-Kreatinin stieg an. Die szintigraphische Nierenclearance fiel auch langfristig ab. In der prospektiven Analyse stieg der Kreatinin-Wert signifikant von der Baseline an und kehrte zur normalen Werten an Tag 1 des nächsten Zyklus. Die Kreatininclearance fiel von 98±13 ml/min auf 29±5.1 ml/min an Tag 3 und zurück auf 52.6±14 an day 6. Die fraktionierte Magnesium-Clearance zeigte einen linearen Anstieg von 2.36 % auf 3.3 % an Tag 6, und weiter auf 3.4 % and 5.3 % währen des zweiten Zyklus. Die fraktionierte Zinc-Clearance war mit 2.1 bis 2.6 % weitgehend konstant.

Schlußfolgerung: Es konnte ein akuter Abfall der Kreatininclearance, der sich an Tag 6 beinahe wieder zurückgebildet hat, gezeigt werden. Die Magnesiumwerte fielen signifikant zwischen zwei zyklen als Folge einer verstärkten Exkretion auf dem Boden eines persistierenden Tubulusschadens. Die Zincwerte stiegen trotz konstanter renaler Clearance, eine verstärkte Freisetzung unter Radiochemotherapie implizierend.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. med. Oliver Micke, PD Dr. med. Ulrich Schäfer, Dr. med. Fritz Matzkies (Praxisklinik Haus Sentmaring), Dr. med. Uta Hillebrand (Med. Klinik D), Dr. med. Dorothee Borrosch, Dr. med. Patrick Schüller, Prof. Dr. med. Klaus Kisters (St. Anna-Hospital, Herne)

Veröffentlichungen:

U. Hillebrand, F.K. Matzkies, O. Micke, D. Borrosch, C. Palma, M. Fobker, K. Kisters: Trace element disorders in cisplatin-induced tubulotoxicity.Trace Elements and Electrolytes 18, 96, 2001

O. Micke, P. Schüller, U. Schäfer, N. Willich, U. Hillebrand, H. Hohage, F. Matzkies: Zinc and magnesium balance in cisplatin radiochemotherapy in advanced head and neck cancer. 7. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie, Hamburg, 8.-11. September 2001,Strahlenther. Onkol. 177 (Sondernr. 1), 69, 2001

U. Hillebrand, F.K. Matzkies, U. Schaefer, D. Borrosch, N. Willich, O. Micke: Erythropoetin therapy in patients with malignant disease during radiation therapy. Proceedings of the American Society for Therapeutic Radiology and Oncology, 43th Annual Meeting, Moscone Convention Center, San Francisco, CA4.-8. November 2001,Int. J. Radiat. Oncol. Biol. Phys. 51 (3, Suppl. 1), 368, 2001

 
 

Hans-Joachim Peter
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Informationskennung: FO05AKA17
Datum: 2003-08-06