Fachbereich 03 - Rechtswissenschaftliche Fakultät
Institut für Kriminalwissenschaften
Abt. I - Prof. Dr. F. Dencker

Zur Strafbarkeit von Verfahrenshandlungen

Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Einfluss des Prozessrechts auf das materielle Recht. Es wird untersucht, unter welchen Voraussetzungen sich Verfahrensbeteiligte des Strafprozesses durch Ausübung prozessualer Rechte strafbar machen können. Im Vordergrund steht hierbei die Frage, ob Handlungen von Prozessbeteiligten, die unter Zugrundelegung der herrschenden Dogmatik und Rechtsprechung eigentlich strafbar sein müssten, aufgrund des Umstandes, dass sie in einem rechtlich geordneten Verfahren erfolgten, einer modifizierten strafrechtlichen Bewertung unterliegen. Der vielfältige Einfluss des Prozessrechts auf das materielle Strafrecht wird im ersten Teil der Arbeit aufgezeigt. Auf der Basis der im ersten Teil gewonnenen Ergebnisse wird im zweiten Teil ein eigener Lösungsvorschlag entwickelt, der unabhängig von dem jeweiligen Straftatbestand und der verfahrensrechtlichen Rolle des Handelnden einen einheitlichen methodischen Ansatz zur Bearbeitung der Fragen bieten soll, die sich aus dem Aufeinandertreffen von prozessualen Befugnissen und materiell-rechtlichen Verboten ergeben. Im dritten Teil wird die Tauglichkeit dieses Ansatzes anhand konkreter Fallbeispiele überprüft.

Beteiligter Wissenschaftler:

Dr. Michael Rietmann

Veröffentlicht bei Dr. Kovac (Verlag)