Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Forschung und Lehre für die Primarstufe Leonardo-Campus 11 48149 Münster Tel. (0251) 83-39332 Fax: (0251) 83-31776 e-mail: primars@uni-muenster.de WWW: http://www.uni-muenster.de/ Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. Herbert Ulonska | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Forschungszentren Institut für Forschung und Lehre für die Primarstufe Forschung und Lehre für die Primarstufe | ||||
Forschungsprojekt zur Prävention
Das Projekt stellt das Thema "Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen als
Thema der Grundschule" in den Mittelpunkt. Auf der Basis neuerer
Forschungsergebnisse wird inhaltlich schwerpunktmäßig zur schulischen
Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Jungen
gearbeitet. Das Ausmaß und die gravierenden Folgen sexuellen Missbrauchs an
Kindern weisen auf die Notwendigkeit verstärkter Präventionsarbeit in
diesem Bereich hin. Ziel des Forschungsprojektes ist der Transfer der
wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Qualifikation von GrundschullehrerInnen.
Durch Informationsveranstaltungen und Symposien fördert das
Forschungsprojekt die öffentliche Diskussion über neueste
wissenschaftliche Erkenntnisse zum Themenkomplex des sexuellen Kindesmissbrauchs
und bietet ein Fachforum für ExpertInnen und PraktikerInnen. In 1999
veranstaltete das Institut das 2. Münsteraner Symposion zum
Themenkomplex "Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Jungen". War die
Intention des ersten vom Forschungsprojekt ausgerichteten Münsteraner
Symposions (1996), die Problematik des sexuellen Missbrauchs wissenschaftlich zu
vertiefen und zu einer Sensibilisierung gegenüber gewalttätigen
Übergriffen an Kindern beizutragen, griff das zweite Münsteraner
Symposion (1999) aktuelle Diskussionen zum Themenkomplex auf: Die sexualisierte
Alltags- und Medienwelt und deren Einfluss auf Kinder. Ebenso befasste sich dieses
Symposion mit Analysen zu Biografien und Strategien von TäterInnen sowie der
Sozialisation und Erziehung von Mädchen und Jungen. Entsprechende
Konsequenzen für die präventive Arbeit in pädagogischen
Handlungsfeldern wurden vorgestellt und entwickelt, wobei geschlechtsspezifische
Präventionskonzepte ihre besondere Berücksichtigung fanden und nach
Chancen und Grenzen der Präventionsarbeit gefragt wurde. Es zeigte sich, dass
die Fragestellung im Hinblick auf Prävention zukünftig eine neue
Richtung einnimmt: Es geht nicht mehr darum, ob Präventionsarbeit
notwendig ist, sondern vielmehr um die Frage, wie Prävention konzipiert
sein muss, um effektiv zu wirken. Hierzu ist eine Vernetzung der unterschiedlichen
Fachdisziplinen erforderlich, damit der sexuelle Missbrauch von Kindern und
Jugendlichen als eine multiprofessionelle Aufgabe betrachtet wird. So wird im Institut
besonderes Gewicht auf interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt und mit
anderen Institutionen kooperiert.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter