Forschungsbericht 1999-2000   
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Forschungsprojekt zur Prävention
gegen sexuelle Gewalt an Mädchen und Jungen

Das Projekt stellt das Thema "Sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen als Thema der Grundschule" in den Mittelpunkt. Auf der Basis neuerer Forschungsergebnisse wird inhaltlich schwerpunktmäßig zur schulischen Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Jungen gearbeitet. Das Ausmaß und die gravierenden Folgen sexuellen Missbrauchs an Kindern weisen auf die Notwendigkeit verstärkter Präventionsarbeit in diesem Bereich hin. Ziel des Forschungsprojektes ist der Transfer der wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Qualifikation von GrundschullehrerInnen. Durch Informationsveranstaltungen und Symposien fördert das Forschungsprojekt die öffentliche Diskussion über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Themenkomplex des sexuellen Kindesmissbrauchs und bietet ein Fachforum für ExpertInnen und PraktikerInnen. In 1999 veranstaltete das Institut das 2. Münsteraner Symposion zum Themenkomplex "Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Jungen". War die Intention des ersten vom Forschungsprojekt ausgerichteten Münsteraner Symposions (1996), die Problematik des sexuellen Missbrauchs wissenschaftlich zu vertiefen und zu einer Sensibilisierung gegenüber gewalttätigen Übergriffen an Kindern beizutragen, griff das zweite Münsteraner Symposion (1999) aktuelle Diskussionen zum Themenkomplex auf: Die sexualisierte Alltags- und Medienwelt und deren Einfluss auf Kinder. Ebenso befasste sich dieses Symposion mit Analysen zu Biografien und Strategien von TäterInnen sowie der Sozialisation und Erziehung von Mädchen und Jungen. Entsprechende Konsequenzen für die präventive Arbeit in pädagogischen Handlungsfeldern wurden vorgestellt und entwickelt, wobei geschlechtsspezifische Präventionskonzepte ihre besondere Berücksichtigung fanden und nach Chancen und Grenzen der Präventionsarbeit gefragt wurde. Es zeigte sich, dass die Fragestellung im Hinblick auf Prävention zukünftig eine neue Richtung einnimmt: Es geht nicht mehr darum, ob Präventionsarbeit notwendig ist, sondern vielmehr um die Frage, wie Prävention konzipiert sein muss, um effektiv zu wirken. Hierzu ist eine Vernetzung der unterschiedlichen Fachdisziplinen erforderlich, damit der sexuelle Missbrauch von Kindern und Jugendlichen als eine multiprofessionelle Aufgabe betrachtet wird. So wird im Institut besonderes Gewicht auf interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt und mit anderen Institutionen kooperiert.
Das Institut will die Arbeit an dem gesellschaftlich sehr wichtigen und im großen öffentlichen Interesse stehenden Problem weiter qualifizieren und die wissenschaftlichen Erkenntnisse einer noch größeren (Fach)-Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Die Planung eines Kinderschutzportals im Internet zur schulischen Prävention gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen und Jungen ist angelaufen. Ziel dieser universitären Einrichtung ist es, ein qualifiziertes Netzwerk zur Thematik für ExpertInnen und PraktikerInnen aufzubauen.

Beteiligte Wissenschaftler:

Kathrin Bender, Marlene Kruck, Petra Risau, Karin Roitsch, Prof. Dr. Herbert Ulonska

Veröffentlichungen:

Risau, P., Kruck, M., Bender, K. (Hrsg): Sexualisierte Gewalt in der Alltags- und Medienwelt von Kindern, - wahrnehmen-benennen-präventiv handeln, Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2001

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-05-07 ---- 2002-06-03