Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Planetologie
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 14 - Geowissenschaften Institut für Planetologie Analytische Planetologie (Prof. Dr. Elmar K. Jessberger) | ||||
Die chemische Heterogenität von CI Chondriten
CI Chondrite werden als die chemisch primitivsten Gesteine im Sonnensystem
angesehen. Mit Ausnahme einiger stark volatiler Elemente entspricht die
Gesamtzusammensetzung dieser Meteorite der der solaren Photosphäre, und
damit der des gesamten Sonnensystems. Deshalb dient die Zusammensetzung der
CI Chondrite als Standard in den Geowissenschaften.
Im Detail sind CI Chondrite regolithische Breckzien, die aus Fragmenten mit
Größen von bis zu mehreren 100 mm
bestehen, die in einer feinkörnigen Matrix eingebettet sind. Die Fragmente bestehen aus
einer Grundmasse, die haupsächlich von Schichtsilikaten wie Smektit oder Serpentin
dominiert wird. In diese Grundmasse sind alle anderen Mineralphasen wie Magnetite, Sulfide,
Karbonate, Sulfate, Phosphate und andere eingebettet.
Ziel der Studie ist die Erfassung der chemischen Bandbreite dieser silikatreichen Fragmente,
und damit verbundener möglicher chemischer Heterogenität. Dazu wurden
zunächst 11 Dünnschliffe von 4 der 5 bekannten CI Chondriten
mittels Rasterelektronenmikroskopie (REM) kartiert, danach über 90 silikatreiche
Fragmente mit einer Elektronenstrahlmikrosonde auf ihre Gesamtzusammensetzung an
Hauptelementen analysiert. Schließlich wurden mittels eines
Flugzeit-Sekundärionenmassenspektrometer (TOF-SIMS) Elementverteilungbilder von
mehreren Fragmenten aufgenommen.
Es wurden starke Variationen in der Zusammensetzung der Fragmente für fast alle
Hauptelemente festgestellt: z.B. reicht der Gehalt an FeO in den Fragmenten von 9.2 bis
42.4 Gewichtsprozent (Gew%), der von SiO2von 14.2 bis
43.8 Gew%. Phosphor und Calcium, die in den meisten Fragmenten niedrige Gehalte
aufweisen, sind in einigen Fragmenten angereichert
(P2O5 : 0.1 bis 5.2 Gew%,
CaO < 0.1 bis 6.6 Gew%). Mit Hilfe des TOF-SIMS wurden
Anreicherungen an F und Cl in manchen Fragmenten festgestellt, und Anzeichen für hohe
Konzentrationen von Seltenen Erden in phosphatreichen Fragmenten gefunden.
Diese chemischen Unterschiede hängen mit der ebenfalls variierenden mineralogischen
Zusammensetzung der Fragmente zusammen, so hängt z.B. der Gehalt an Eisen von der
Zusammensetzung der Schichtsilikate, der Anzahl an Magnetiten oder Sulfiden und dem
Vorkommen von Ferrihydrit in den Fragmenten ab.
In einem weiteren Schritt wurden mit Hilfe verschiedener statistischer Methoden - vor
allem mittels hierarchischer Clusteranalyse - Gruppen von Fragmenten mit
ähnlicher, möglicherweise charakteristischer Zusammensetzung gefunden.
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Beteiligte Wissenschaftler:
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Hans-Joachim Peter