Kontrolle der Differenzierung der Kutikula bei einer Insektenart

Als Beispiel eines peripher gesteuerten circadianen Rhythmus haben wir in den vergangenen Jahren die circadiane Schichtungsrhythmik der Endokutikula bei Schaben untersucht. Wir fanden, daß die circadiane Schichtungsrhythmik auch im in-vitro-Transplantat kleiner Integumentstückchen persistiert. Sie wird demnach von einem peripheren, vermutlich in der Epidermis selbst lokalisierten circadianen System gesteuert.
- Das von uns entwickelte in-vitro-System hat sich als geeignet erwiesen, die hormonelle Kontrolle der Differenzierung der Prokutikula in Exo- und Endokutikula sowie die Einwirkung bestimmter Insektizide auf Häutung und Kutikula-Ablagerung zu untersuchen. Bezüglich der Kontrolle der Differenzierung der Prokutikula fanden wir entgegen älteren Vermutungen, daß der Übergang von der Exo- zur Endokutikula-Ablagerung offenbar nicht durch das Neurohormon Bursicon ausgelöst wird, sondern unter direkter Kontrolle des Häutungshormons steht. Für die Ablagerung einer vollständig differenzierten Kutikula ist in-vitro eine zweimalige Veränderung der Ecdysteronkonzentration erforderlich: nach der Apolysis wird durch eine Reduktion der Hormonkonzentration die Ablagerung von Epi- und Exokutikula ausgelöst, eine nochmalige Reduktion der Hormonkonzentration induziert die Ablagerung der Endokutikula.

Beteiligter Wissenschaftler:

Prof. Dr. Fr. Weber