Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen Hindenburgplatz 55 48143 Münster Tel. (0251) 83-24790 Fax: (0251) 83-28371 e-mail: moersch@uni-muenster.de WWW: http://www.uni-muenster.de/Biologie/bioch_biotech/welcome.htm Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. B. Moerschbacher | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 13 - Biologie Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen Arbeitsgruppe Prof. Dr. B. Moerschbacher | ||||
Das PROTEIN Projekt
In hypersensitiv reagierenden Zellen kommt es zu einer extrem starken Induktion eines
bestimmten Gens, des WIR-1-Gens. Die Nukleotidsequenz dieses Gen
läßt darauf schließen, daß es für ein kleines
Plasmamembranprotein codiert, dessen sehr kurzer intrazellulärer N-Terminus
über eine einzige Transmembrandomäne mit einem glycin- und prolinreichen
C-Terminus verbunden ist. Dieses Protein könnte damit einen der lange gesuchten
Zellwand-Membran-Linker darstellen, der die pflanzliche Zellwand über die
Plasmamembran hinweg mit dem Cytosol der Zelle verbindet. Es liegt auf der Hand, eine
Funktion dieses Proteins in der transmembranen Signaltransduktion zu vermuten, die zur
Auslösung der HR gefordert werden muß. Die biochemische Analyse der
WIR-1-Proteins hat sich als außerordentlich schwierig erwiesen. Zur Zeit
bemühen wir uns mittels Immuncytochemie um eine subzelluläre
Lokalisierung dieses Proteins in den infizierten Pflanzenzellen.
Nicht nur pflanzliche Zellwandproteine scheinen eine wichtige Rolle in der Interaktion
zwischen Wirt und Pathogen zu spielen. Wir konnten vielmehr auch ein Glykoprotein der
pilzlichen Zellwand isolieren, das als eine typische Zellwandkomponente von
Rostpilzen offenbar eine wichtige Rolle in der Erkennung dieser besonders
gefährlichen Pflanzenpathogene durch potentielle Wirtspflanzen spielt. Es handelt sich
dabei um ein Glykoproteogalaktan, dessen O-glykosidisch gebundene, polymere
Galaktanseitenkette von der Pflanze als Elicitor erkannt werden und damit zur Auslösung
von Resistenzreaktionen führen kann. Auf der Grundlage dieser Daten und unserer
bisherigen Erfahrung haben wir kürzlich mit einer Analyse pilzlicher und pflanzlicher
Proteasen, die im Apoplasten zu einer Hydrolyse extrazellulärer Proteine
führen könnten, begonnen.
Beteiligte Wissenschaftler: |
||||
Hans-Joachim Peter