Forschungsbericht 1999-2000 | |
Medizinische Klinik und Poliklinik D
Albert-Schweitzer-Straße 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-47516 Fax: (0251) 83-46979 e-mail: rahn@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/medpol Direktor: Prof. Dr. med. Karl Heinz Rahn | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Medizinische Klinik und Poliklinik D Experimentelle Nephrologie | ||||
Modulation renaler Matrixproteinasen und deren Inhibitoren mittels TGF-ß-antagonistischer
Proteoglycane (Decorin und Biglycan):
Decorin und Biglycan sind zwei kleine interstitielle Proteoglycane, die zur Gruppe der
kleinen leucinreichen Proteoglycane gehören. Neben ihrer Rolle als
Matrix-organisierende Bestandteile können sie zusätzliche biologische
Aktivitäten aufweisen. Jüngste Untersuchungen zeigten, daß
Decorin, nicht aber Biglycan, zumindestens bei Endothelzellen antiapoptotisch wirkt.
Beide Moleküle sind in der Lage, TGF-ß zu binden. Die Applikation von
exogenem Decorin bewirkte bei experimenteller Glomerulonephritis eine Hemmung
der TGF-ß-abhängigen Überproduktion von extrazellulärer
Matrix. Unabhängig von der Tatsache, daß der Wirkungsmechanismus von
Decorin mit letzter Sicherheit nicht geklärt ist, erscheint die exogene
Applikation von Decorin zur längerfristigen Behandlung chronischer
Nierenerkrankungen wenig geeignet zu sein, da die Herstellung des rekombinanten
Proteins technisch limitiert und die Aufreinigung unter nicht-denaturierenden
Bedingungen sehr aufwendig ist. Hingegen halten wir es für möglich,
einen therapeutisch nutzbaren Effekt dadurch zu erzielen, daß nicht die
Proteoglycanbiosynthese erhöht, sondern vielmehr der Katabolismus dieser
Proteoglycane vermindert wird.
Der Abbau beider Proteoglycane erfolgt vorwiegend intralysosomal nach
Rezeptor-vermittelter Endozytose. Für die Niere ist eine effiziente Decorin- und
Biglycan-Endozytose durch Mesangialzellen und intestitielle Fibroblasten nachgewiesen
worden. Verantwortlicher Rezeptor ist eine Coreprotein-bindendes 51 kDa Protein. Da
dieser Rezeptor durch Heparin, Heparinoide und Heparansulfat blockiert werden kann, sollen
im vorliegenden Projekt strukturelle Voraussetzungen von Heparin und Heparansulfat zur
Hemmung der Decorinendozytose bei Mesangialzellen untersucht werden.
Geeignete Heparinderivate sollen dann kontinuierlich bei Ratten mit Thy-1-Nephritis appliziert
werden, um zu sehen, inwieweit sich der intraglomeruläre Decoringehalt sowie der
Erkrankungsverlauf (Proteinurie, zellspezifische Fibronectinsplicevariante im Glomerulus)
verändert.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter