Forschungsbericht 1999-2000 | |
Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin A - Albert-Schweitzer-Str. 33 48149 Münster Tel. (0251) 83-4 75 87 Fax: (0251) 83-4 75 88 e-mail: agrote@uni-muenster.de WWW: http://medweb.uni-muenster.de/institute/meda/ Direktor: Prof. Dr. med. W. E. Berdel | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät Medizinische Klinik und Poliklinik - Innere Medizin A - Arbeitsbereich PD Dr. H. L. Serve | ||||
Molekulare Onkogenese
In diesem Bereich beschäftigen wir uns mit Mechanismen der aberranten
Signaltransduktion, Zellzykluskontrolle und Differenzierung in malignen Zellen.
Hauptschwerpunkt ist die Untersuchung der gestörten Wachstumsregulation und
Differenzierung von Leukämiezellen in der Akuten Myeloischen
Leukämie (AML). Zusätzlich versuchen wir Gene zu identifizieren, die
mit der Metastasierung beim Bronchialkarzinom zusammenhängen.
Schwerpunkt all dieser Arbeiten ist die Identifikation neuer prognostisch relevanter
Gene für diese beiden Erkrankungen sowie die Identifikation von molekularen
Zielstrukturen für neue Therapieformen.
Mechanismen der Wachstumsfaktorunabhängigkeit, Zellzykluskontrolle und
Differenzierungsblockade in der AML
Bei der AML kommt es zu einer massiven Infiltration des Knochenmarks durch unreife
Blutzellen, den leukämischen Blasten. Charakteristisch für diese Zellen ist ihre
Wachstumfaktorunabhängigkeit, Apoptoseresistenz und ihre Differenzierungsblockade.
Die Untersuchung molekularer Kontrollmechanismen von Wachstum, Differenzierung und
Zellzyklus in AML-Blasten und normalen Vorläuferzellen des Blutes sind daher unsere
Forschungsschwerpunkte bei dieser Erkrankung. Die AML-Blasten vieler Patienten zeigen
charakteristische genetische Veränderungen. Sie lassen sich in 2 Klassen einteilen,
nämlich solche, die das Wachstum von AML-Blasten deregulieren und solche, die ihre
Differenzierung verhindern. Dereguliertes Wachstum wird vor allem durch Mutationen in
Genen für Wachstumsfaktorrezeptoren hervorgerufen und wir charakterisierten die
biologischen und biochemischen Folgen solcher Mutationen. Die Differenzierungsprogramme
von Blutzellen werden durch sog. Transkriptionsfaktoren gesteuert, die regulieren, welche
Gene in Zellen in Proteine umgeschrieben werden. Solche Transkriptionsfaktoren sind
häufig von den in vielen AML-Blasten nachweisbaren Genumlagerungen betroffen und
werden so in ihrer Funktion gestört. Wir interessieren uns für den Zusammenhang
dieser Genumlagerungen mit den Programmen für Wachstum und Differenzierung. Alle
genannten Untersuchungen sind darauf gerichtet, für AML-Patienten neue Gene zu
finden, die es erlauben, die Krankheit, die von Patient zu Patient sehr unterschiedlich
günstig verlaufen kann, besser zu klassifizieren und neue, weniger toxische, effektivere
Therapien zu entwickeln, die auf spezielle Moleküle in den AML-Blasten zielen.
Identifikation Metastasen-induzierender und prognostisch bedeutsamer Gene beim
nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom (NSCLC)
Durch den Vergleich der Genexpression in Bronchialkarzinomzellen von Patienten mit
frühen Stadien der Erkrankung, bei denen es später zu einer Metastasierung
gekommen ist, mit denen, bei denen eine solche Metastasierung nicht festzustellen war,
identifizieren wir gemeinsam mit dem Arbeitsbereich "Bronchiakarzinom" Gene, die für
die Metastasierung des NSCLC verantwortlich sind. Neben der Identifikation von Patienten, die
auch schon in frühen Stadien der Erkrankung von einer Chemotherapie profitieren
würden, dienen diese Arbeiten der Identifikation von neuen Genen, die als Angriffspunkt
für Medikamente geeignet sind.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter