Therapieresistenz bei Staphylokokkeninfektionen
In den 90er Jahren hat sich die Resistenzsituation bei den Gram-positiven Kokken
gegenüber einer beachtlichen Anzahl von Antibiotika deutlich verschlechtert.
Insbesondere die Methicillin-resistenten Stämme von Staphylococcus
aureus und von koagulasenegativen Staphylokokken gehören zu den
Vertretern Gram-positiver Erreger, die in den letzten Jahren durch das
Phänomen ihrer "Multiresistenz" zu neuen Problemen in der Prophylaxe und
Therapie von Infektionskrankheiten geführt haben. In Anbetracht dieser
Situation wurden in den vergangenen Jahren große Anstrengungen unternommen,
antimikrobielle Wirkstoffe weiterzuentwickeln bzw. neue Substanzgruppen zu finden
und auch nach Alternativen zur Chemotherapie zu forschen.
In diesem Zusammenhang wurden folgende Themen bearbeitet:
- In einer umfangreichen, multizentrischen Studie, bei der 21 Universitätskliniken und
grosse Krankenhäuser in Deutschland beteiligt waren, wurde die Prävalenz der
Antibiotikaresistenz bei Blutkulturisolaten von Staphylokokken bestimmt und die
Aktivität eines neuen, Staphylokokken-wirksamen Antibiotikums
(Quinupristin/Dalfopristin) mit Hilfe der Mikrodilutionsmethode bestimmt. Darüber
hinaus wurden einzelne Resistenzgene bezüglich ihrer Verteilung analysiert.
Abhängig von der Methicillinresistenz konnten hauptsächlich zwei
erm-Gene als verantwortliche Gene für die Erythromycinresistenz identifiziert
werden.
- In weiteren Studien wurde die Entwicklung der Antibiotikaresistenzen in definierten
Staphylokokkenisolaten analysiert. Neue Substanzen bzw. Substanzgruppen (u.a. Linezolid, das
erste Oxazolidinon) wurden in Ihrer Anti-Staphylokokken-Aktivität mittels
Agardilutionsverfahren mit etablierten Substanzen verglichen.
- Der Effekt von extrakorporalen Schockwellen auf Bakterien wurde am Beispiel von
S. aureus in verschiedenen in vitro-Ansätzen bestimmt. Der nachgewiesene
bakterizide Effekt wurde mit Energien erreicht, die auch bei der Disintegration von Steinen
(z.B. Gallensteinen) eingesetzt werden.
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