Beziehungen zwischen kieferorthopädischen und orthopädischen Befunden

Im Rahmen einer interdisziplinären physiotherapeutisch-kieferorthopädischen Zusammenarbeit werden die Beziehungen zwischen kieferorthopädischen und orthopädischen Befunden untersucht. Die Überprüfung bezieht sich auf Korrelationen bei bestimmten Fehlhaltungsformen des Körpers untereinander und zu bestimmten Kieferlageabweichungen. In einer Untersuchung in der Kindertagesstätte der Medizinischen Einrichtungen des Universitätsklinikum Münster wird das bereits etablierte interdisziplinäre diagnostische Konzept auf Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren angewendet. Hierbei soll ermittelt werden, inwieweit bei Kleinkindern die Kieferstellung mit der Körperhaltung in Beziehung steht und ein mögliches ganzheitliches Prophylaxekonzept zur Verhütung von Fehlhaltungsformen des orofazialen Bereichs und des übrigen Körpers entwickelt werden kann. Bei Asymmetrien der Kieferlage werden insbesondere Asymmetrien im Beckenbereich und Längendifferenz der Beine beobachtet, was ganzheitliche Diagnosten und Therapiekonzepte begründet.
Schlußfolgerung: Bei Patienten mit Kieferasymmetrien ließen sich in der bereits abgeschlossenen Studie statistisch signifikante Korrelationen zu bestimmten untersuchten orthopädischen Befunden wie Beckenschiefständen und funktioneller Beinlängendifferenz feststellen. Bei diesen Patienten besteht eine generelle Indikation zu einer interdisziplinären Diagnostik und Therapie.

Drittmittelgeber:

IMF

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr. Carsten Lippold, Prof. Dr. Ulrike Ehmer, Herr Louwrens van den Bos

Veröffentlichungen:

C. Lippold, U. Ehmer, L. van den Bos: Manuelle Medizin und Kieferorthopädie, 2000, 38:346-350 Springer Verlag 2000