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Die
klinischen
Schwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Urologie liegen in der rekonstruktiv-operativen Urologie, der
Onkologie, der Andrologie, der Kinderurologie und Neurourologie. Klinische Kooperationen bestehen mit der
Pädiatrie/Kindernephrologie, dem Bereich für assistierte Reproduktionsmedizin der
Frauenklinik/Institut
für Reproduktionsmedizin, der Neurochirurgie, der internistischen und pädiatrischen Onkologie und
dem
Tumorzentrum Münsterland sowie mit den operativen Nachbardisziplinen Gynäkologie, Allgemeine
Chirurgie, Thoraxchirurgie und Orthopädie. Die Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der
Onkologie, der
Andrologie, der Neurourologie, der Interstitiellen Cystitis und der Entwicklung von Modellen zum
Harnblasenersatz
in vitro und in vivo. Im Rahmen der "Arbeitsgemeinschaft für Urologische Onkologie (AUO) der
Deutschen Krebsgesellschaft (DKG)" ist die Münsteraner Urologie maßgeblich an der
Durchführung klinischer Studien zum Blasen-, Nieren-, Prostata- und Hodenkarzinom, in den Organ- bzw.
Studienkomissionen der AUO und den Arbeitskreisen der Deutschen Gesellschaft für Urologie durch
wissenschaftliche Mitarbeiter der Klinik verantwortlich vertreten. Die Wahl des Klinikdirektors (Univ.-Prof. Dr.
L.
Hertle) zum Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Urologie ist ein Indiz für die
nationale
und internationale Reputation der Klinik. Auf internationaler Ebene ist die Klinik in den Gremien der WHO und
der
UICC (Arbeitskreis Prostata, "International Consultation of Prostate Cancer") und der
Schweizerischen
Arbeitsgemeinschaft für klinische Krebsforschung vertreten. Zur Verbesserung der Forschungsstruktur
haben
sich die Urologischen Kliniken Bonn, Essen und Münster zu einem Forschungsverbund
zusammengeschlossen.
Forschungsprofil
In der urologischen Forschung werden klinisch und experimentell mittel- und langfristige Projekte verfolgt. Im
Rahmen der grundlagenorientierten Forschungsvorhaben erfolgt die Freistellung junger Wissenschaftler
für ein
bis zwei Jahre im Rahmen der DFG-Forschungsstipendien, die ein experimentelles Arbeiten in international
anerkannten Arbeitsgruppen auf dem Gebiet der "Blasenregeneration" ermöglichen.
Erfolgreich
durchgeführte und von der DFG geförderte Projekte sind: In-vitro und in-vivo Untersuchungen zum
Muskulus detrusor-Ersatz; funktionelle Regeneration der Harnblase mit heterologer, azellulärer
Blasenmatrix;
Blasenersatz durch in-vitro kultiviertes, expandiertes autologes Gewebe ("Tissue engineering").
Forschungskooperation
Forschungskooperationen bestehen in Münster mit den Kliniken und Instituten für
Reproduktionsmedizin
/ Assistierte Reproduktion der Frauenklinik, Humangenetik, klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin,
Klinische
Radiologie, Innere Medizin, Nuklearmedizin, Pädiatrie, Pharmakologie und Strahlentherapie.
Außerhalb
der Universität Münster bestehen enge Kooperationen mit der Veterinäranatomie der
Universität Gießen (Prof. Dr. M Bergmann), der Klinik für Urologie der Universität
Witten-Herdecke (Prof. Dr. S. Roth, Prof. Dr. Störkel), den Urologischen Universitätskliniken Bonn
(Prof.
Dr. Müller) und Essen (Prof. Dr. Rübben), die durch die gemeinsame Nutzung von klinischen Daten
und
Gewebe- und Serumbanken eine effektive und intensivere Grundlagen- und klinische Forschung
ermöglichen.
Darüberhinaus bestehen Kooperationen mit Prof. A. Atala, Laboratory of Tissue Engineering, Department
of
Urology, Harvard Medical School, Boston, USA und Prof. E.A. Tanagho, MD, Department of Urology, und Prof.
Dr.
T. Lue, University of California, San Francisco, USA.
Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Klinik und Poliklinik für Urologie erstrecken sich auf folgende
Arbeitsgebiete:
- Andrologie (u.a. Spermatogenesestörungen, Sertoli-Zell-Differenzierung, operative Techniken,
Hypogonadismus)
- Blase (u.a. Physiologie und Pathophysiologie der Blasenregeneration und des Harnblasenersatzes)
- Blasenkarzinom (u.a. Prognosefaktoren, adjuvante Therapiemöglichkeiten, operative Techniken,
Lebensqualität)
- Erektile Dysfunktion (u.a. intracavernöse Pharmakotherapie, Induratio penis plastica)
- Hodentumor (u.a. Untersuchungen zur Therapieoptimierung, Störungen der Fertilität,
Sexualität und Veränderungen der Lebensqualität, Tumorentstehung aus dem Carcinoma in situ,
Prognosefaktoren, genetische Aspekte)
- Interstitielle Zystitis (u.a. operative Techniken, Lebensqualität, Epidemiologie)
- Kinderurologie
- Nephrolithiasis (u.a. Nephrolithiasis des Kindes, Konkrementanalyse)
- Neurourologie: Inkontinenz (u.a. artifizielle Harnröhrensphinkter, Elektrostimulation);
Miktions(patho)physiologie (u.a. (Patho)physiologie Musculus detrusor vesicae/Musculus sphinkter externus,
intravesikale Blasenstimulation)
- Nierenzellkarzinom (u.a. Prognosefaktoren, metastasiertes Nierenzellkarzinom)
- Prostata – Bildgebende Diagnostik (u.a. Phantomentwicklung für die transrektale Prostatabiopsie,
Magnetresonanztomographie der Prostata)
- Prostatakarzinom (u.a. Vergleich Histopathologie und Kerspintomographie, Prognosefaktoren,
Lebensqualität, Qualitätssicherung, Screening-Methoden)
- Prostataspezifisches Antigen (u.a. Meßverfahren für PSA, molekulare PSA-Formen,
Eleminationskinetik als Prognoseparameter, PSA-Zellcluster im peripheren Blut als Prognoseparameter)
- Prostatitis (u.a. chronische und akute Verlaufsformen, medikamentöse
Therapieansätze)
Darüberhinaus beteiligt sich die urologische Universitätsklinik an multizentrischen Studien der
Arbeitsgemeinschaft für urologische Onkologie in der deutschen Krebsgesellschaft, an den Studien der
Arbeitskreise der deutschen Gesellschaft für Urologie und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft
für
Klinische Krebsforschung.
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