Forschungsbericht 1999-2000   
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Direktor: Prof. Dr.med. Norbert Senninger, FACS

 
 
 
[Pfeile  gelb] Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 05 - Medizinische Fakultät
Klinik und Poliklinik für Allgemeine Chirurgie
AG Qualitätssicherung
 


Chirurgische Qualitätssicherung und Versorgungsforschung

Die flächendeckenden Qualitätssicherung (QS) mit Hilfe von Tracerdiagnosen in der Chirurgie hat seit Ende der siebziger Jahre Tradition. Primäre Ziele sind neben der Erfassung von patienten-spezifischen Merkmalen, die Dokumentation von Operationsverfahren und Komplikationsraten. Die Datenerhebung mittels standardisierter Bögen stellte wissenschaftlich bisher eine unkontrollierte Selbsterhebung der Kliniken dar. Im Bereich der Ärztekammer Westfalen-Lippe wird jeder Datensatz auf Vollständigkeit der Angaben und Plausibilität geprüft. Neben der rein deskriptiven Darstellung der Ergebnisse werden Verfahren der klinischen Epidemiologie, insbesondere adjustierte Verfahren, wie z.B. die multiple logistische Regression eingesetzt. Für gezielte Fragestellungen werden schließende Testverfahren herangezogen. Durch abgeschlossene und laufende Studien konnte die Validität des Messverfahrens durch die Tracerbögen bewiesen werden.

Versorgungsforschung als Teilgebiet der patientenorientierten Forschung widmet sich dem Nachweis der Wirksamkeit von diagnostischen und therapeutischen Verfahren in der breiten Krankenversorgung. Methodisch kommen neben den klassischen Studientypen die Beobachtungsstudien zum Einsatz. In der Evidenz-basierten Medizin nehmen in der Hierarchie der Studien die Ergebnisse Ebene 2c und den Empfehlungsgrad B, vor den Fall-Kontroll-Studien, ein. Diese Studien können einfach und schnell valide Daten zur Umsetzung und Praktikabilität von diagnostischen und therapeutischen Verfahren liefern. Zusätzlich eignen sich die Ergebnisse zur Aufstellung neuer Hypothesen, die zunächst in speziellen Kollektiven mit Hilfe anderer Studienformen überprüft werden können. Methodisch sind ein systematisches Monitoring, Plausbilitätsprüfungen, Stichpunktkontrollen und Follow up der Patienten notwendig.

Die QS in Westfalen-Lippe wird im Bereich der Tracerdiagnosen Leistenhernie, Cholezystolithiasis und hüftkopfnahe Frakturen zu einem ausbaufähigen Instrument der Versorgungsforschung entwickelt. Die Übertragung auf andere wichtige Erkrankungen, z.B. der Narbenhernie, ist in Vorbereitung. Über die Ergebnisse wird laufend im In- und Ausland berichtet und publiziert.

Beteiligte Wissenschaftler:

Dr.med. C.M. Seiler, U.E. Schulte, Dr. med. St. Paech, Prof. Dr. med. K. Hupe, Prof. Dr. med. H.-W. Hense, Prof. Dr. med. N. Senninger

Veröffentlichungen:

Seiler C M, Schulte U E: Validität der externen Qualitätssicherung mit Tracerdiagnosen am Beispiel der Leistenhernie.
In: "Qualitätsmanagment in der Medizin" (Hrsg.: Ekkernkamp A., Scheibe O.), S. VII-4 1-6 9. Erg.Lfg. 6/2000, Ecomed Verlagsgesellschaft Landsberg

Seiler C M, Schulte U, Wenning M, Hense H.-W., Paech St, Senninger N: Ist die Qualitätssicherung Leistenhernie in Westfalen-Lippe valide?
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (Kongreßband 2000) 831-832

Seiler C M: Principles in Surgical Quality Assessment in Germany.
Langenbeck's Archieves of Surgery Vol 385 8:538

 
 
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Hans-Joachim Peter
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Datum: 2002-03-08