Systeme der Alterssicherung und Mobilität von Haushalten

Im Zuge der europäischen Integration geraten die sozialen Sicherungssysteme unter Anpassungsdruck. Dies gilt auch für die Systeme der Alterssicherung, deren Beitragslast vor allem in Deutschland hoch ist, während das zu erwartende Rentenniveau der heutigen Erwerbsgeneration möglicherweise deutlich zurückgehen wird. Wenn Haushalte mobil werden, können sie nach Maßgabe künftiger Lebenseinkommen in Regionen wandern, die bessere Arbeitsbedingungen und -einkommen, aber auch individuell günstigere soziale Systeme der Alterssicherung zu bieten haben. Die dominierenden Umlagesysteme produzieren dabei demographische Externalitäten, deren Internalisierung prinzipiell eine Berechnung der Altersrenten oder der Beitragssätze nach Maßgabe individueller Investitionen in Humankapital erfordern würde. Es erfordert aber gleichzeitig einen Zwang zu Abgaben für die Sicherung der jeweiligen älteren Generation. Zusammen genommen induziert dies bei hoher Mobilität allerdings Wanderungsbewegungen, die die positive Externalität traditioneller Umlagesysteme der Alterssicherung durch eine fiskalische Wanderungsexternalität ersetzen. Vor dem Hintergrund dieser Probleme wird in dem Projekt nach Alternativen zu den bisher dominierenden Systemen der Alterssicherung im Hinblick auf eine hohe Mobilität gerade gut ausgebildeter und zahlungskräftiger Beitragszahler gesucht.

Beteiligter Wissenschaftler:

Prof. Dr. Thomas Apolte

Veröffentlichungen:

Apolte, Th.: Alterssicherung und intergenerationelle Umverteilung in kleinen offenen Transformationswirtschaften. Erscheint in: Verteilungsprobleme im Transformatzionsprozess. H. G. Nutzinger (Hrsg). Berlin (Duncker & Humblot) 2001

Apolte, Th.: Pay-As-You-Go Pension Systems. Investment in Human Capital, and Household Mobility. Münster (Mimio) 2001