Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Wirtschaftsinformatik
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftsinformatik Lehrstuhl Prof. Dr. Heinz Lothar Grob (Wirtschaftsinformatik und Controlling) | ||||
Hochschulcontrolling
In Projekten zum Hochschulcontrolling werden Controlling-Systeme für die
Domäne des Hochschulmanagement entwickelt. Ziel dieser Systeme ist die
Informationsversorgung von Hochschulmitarbeitern zur Durchführung und Koordination
ihrer Planungs- und Kontrollaufgaben. Es wird ein prozessorientierter Ansatz verfolgt. Neben
der instiutionalisierten zentralen Hochschulleitung (Fremd-Controlling) sind auch diejenigen
Hochschulmitarbeiter zu unterstützen, die dezentral prozessorientierte Planungs- und
Kontrollaufgaben wahrzunehmen haben (Self-Controlling). Die Forschungsarbeit werden
anhand praktischer Projekte in der Universität Münster erprobt. Im
Berichtszeitraum wurden zwei Forschungsschwerpunkte vertieft: (1) Controlling
Informationssysteme (CIS) und (2) Informationsmodellierung als Grundlage des
Controlling. (zu 1) Als Ausgangspunkt für CIS wurden herrschende
Informationsbedarfe sowie verfügbare Informationssysteme an Hochschulen des Landes
NRW im Bereich "Finanzen" analysiert. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass sich
führungsrelevante Informationen meist nicht auf typische Verwaltungsbereiche
beschränken. Vielmehr sind Vernetzungen zu Berücksichtigen, die insbesondere
im Bereich "Finanzen" zu allen anderen Bereichen zu sehen sind (z. B. Personal,
Liegenschaften, Forschungsförderung und studentische Angelegenheiten). Konzeptionell
wurden daher Arbeiten zur mehrdimensionalen Kennzahlensystemen (insbes. zur
Strukturplanung) sowie prozessorientierten Rechensystemen (insbes. Prozesskostenrechnung)
durchgeführt. Die Studie zeigt auch, dass die für diese Konzepte relevanten
Informationen in heterogenen Anwendungssystemen vorgehalten werden. Diesbezüglich
werden Anwendungssystemarchitekturen für CIS (insbes. Data
Warehouse-Lösungen mit OLAP-Berichtssystemen) untersucht. (zu 2)
Hinsichtlich der Systemgestaltung wird ein wirtschaftsinformatischer Ansatz verfolgt, die
Gestaltung des Controlling Systems durch Informationsmodelle zu fundieren. Ziel ist es, die
Geschäftstätigkeit der Hochschule anhand semi-formaler Modelle (insbes.
ARIS = Architektur Integrierter Informationssysteme) zu dokumentieren und somit einen
Bezugspunkt für spezielle Systemgestaltungen zu schaffen. Durch das
Integrationspotential der Modelle leisten diese nicht nur die für die Entwicklung von CIS
erforderliche Verbindung von Verwaltungsbereichen, sondern können
gleichermaßen auch für weitere aktuelle Fragestellungen im
Hochschulmanagement genutzt werden (z. B. Qualitätsmanagement,
Geschäftsprozessoptimierung und Personalentwicklung). Begonnen wurden die Arbeiten
mit einem Pilotprojekt, in dem die Verwaltungsprozesse des Dezernats für Bau,
Liegenschaften, Sicherheit und Betriebstechnik der Universität Münster
modelliert wurden. Innerhalb des Berichtszeitraums sind stufenweise weitere
Verwaltungsbereiche hinzugenommen worden, zunächst das Dezernat für
Haushalts- und Forschungsförderung dann das Dezernat für
Personalangelegenheiten. Schließlich ist das Vorhaben auf alle Verwaltungsbereiche
ausgeweitet worden, damit speziell auch auf die Dezernate für studentische
Angelegenheiten, den Inneren Dienst sowie akademische, Hochschulverfassungs- und
studentische Angelegenheiten.
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter