Forschungsbericht 1999-2000 | |
Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen
Am Stadtgraben 9 48143 Münster Tel.: (0251) 83-2 29 71 Fax: (0251) 83-2 29 70 E-mail: 17wimi@wiwi.uni-muenster.de WWW: http://www.wiwi.uni-muenster.de/~17/index.htm Direktor: Prof. Dr. Ulrich van Suntum | |
Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 04 - Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen Arbeitsmarktökonomik | ||||
Mit aktiver Arbeitsmarktpolitik aus der Beschäftigungskrise
Angesichts der andauernden Massenarbeitslosigkeit hat die neue Bundesregierung den
Abbau der Erwerbslosigkeit zum obersten Ziel der Wirtschaftspolitik erklärt.
Da traditionelle Instrumente der Beschäftigungspolitik die skizzierte
Arbeitsmarktentwicklung nicht abwenden konnten, wird verstärkt nach
alternativen Politikinstrumenten gesucht. In diesem Zusammenhang kommt der
aktiven Arbeitsmarktpolitik ein besonderer Stellenwert zu.
Aktive Arbeitsmarktpolitik ist ein Sammelbegriff für Maßnahmen, welche die
Funktionsweise des Arbeitsmarktes verbessern oder für mehr Chancengleichheit am
Arbeitsmarkt sorgen sollen. Prinzipiell lassen sich drei Zielsetzungen aktiver
Arbeitsmarktpolitik unterscheiden: Beratungs- und Vermittlungsangebote des Arbeitsamtes,
Fort- und Umschulungsmaßnahmen und Maßnahmen, die den
gesamtwirtschaftlichen Umfang der Arbeitsnachfrage unmittelbar erhöhen (z. B.
Arbeitsbeschaffungsprogramme und staatliche Lohnkostenzuschüsse).
Während Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik auf eine Verbesserung der
Beschäftigungsaussichten der Arbeitsuchenden abzielen, soll passive Arbeitsmarktpolitik
(Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe) die von Erwerbslosigkeit Betroffenen finanziell
absichern. Die aktive Arbeitsmarktpolitik spielt mit geplanten Ausgaben von insgesamt
41,8 Mrd. DM (39,7 Prozent des Gesamthaushalts) bei der
Bekämpfung der Arbeitslosigkeit eine bedeutende Rolle.
Die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführte Untersuchung dient der
theoretischen und empirischen Analyse der Beschäftigungswirkungen aktiver
Arbeitsmarktpolitik.
Zunächst werden auf theoretischer Grundlage mehrere Wirkungsmechanismen
diskutiert, die einen Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Lohn- und
Beschäftigungsniveau ausüben können. Ob aktive Arbeitsmarktpolitik die
Beschäftigung innerhalb einer Volkswirtschaft tatsächlich nachhaltig
erhöhen kann, lässt sich indessen nur durch eine empirische Analyse feststellen.
Zur Beantwortung dieser Frage wird auf die Ergebnisse makro-ökonomischer
Evaluationen zurückgegriffen. Mit Hilfe mikro-ökonomischer Untersuchungen
werden ergänzend dazu Aussagen über die Effektivität verschiedener
Maßnahmearten abgeleitet. Im Mittelpunkt der Studie stehen vier separate
Länderstudien, in denen die gegenwärtigen arbeitsmarktpolitischen Strategien
Großbritanniens, Schwedens, Dänemarks und Deutschlands dargestellt und
ausgewertet werden.
Den Abschluss der Studie bilden einige Schlussfolgerungen und Empfehlungen aus den
theoretischen und empirischen Untersuchungen im Hinblick auf die deutsche
Arbeitsmarktpolitik.
Drittmittelgeber:
Beteiligte Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
||||
Hans-Joachim Peter