Forschungsbericht 1999-2000 | |
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Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik Hüfferstraße 27 48149 Münster Tel. (0251) 83-29233 Fax: (0251) 83-30038 e-mail: hoeps@uni-muenster.de WWW: http://wwwfb02.uni-muenster.de/fb02/ikon Direktor: Prof. Dr. Reinhard Hoeps |
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Forschungsschwerpunkte 1999 - 2000
Fachbereich 02 - Katholisch-Theologische Fakultät Arbeitsstelle für christliche Bildtheorie, theologische Ästhetik und Bilddidaktik Christliche Bildtheorie | |||
Theologische Bildtheorie der Skulptur
Das Goldene Kalb der Exodus-Überlieferung gilt als Inbegriff dessen, was
durch das Bilderverbot untersagt ist. Es waren in erster Linie Werke der Bildhauerei
gegen die sich die Kritik der Gottesbilder im Alten Testament wandte. Folgerichtig
ging aus den spätantiken Bilderstreitigkeiten mit der Ikone ein Typus von
Malerei als christlich legitimiertes Bildwerk hervor, so stark war das Ressentiment
gegen die körperlichen Figuren. Wie sind vor diesem Hintergrund die
Skulpturen christlichen Inhalts zu verstehen, die im Westen bereits während des
9. und 10. Jahrhunderts entstanden sind? Die Untersuchungen gelten den
Formen der theologischen Rechtfertigung solcher Werke und beleuchten sie aus
theolgischem wie kunsttheoretischem Zusammenhang. Nach spätantikem
Vorbild orientieren sich die theologischen Auseinandersetzungen um die Bildwerke
bis heute in der Regel an der Malerei. Die Studien rekonstruieren dem
gegegnüber aus Texten und Bildwerken ein entsprechendes
Argumentationstableau für Skulptur und Plastik. Ein erster Teil befasst sich mit
Texten des Alten Testaments und der byzantischen Bilderstreitigkeiten sowie der
karolingischen Reaktion (Libri Carolini). Der zweite Teil entwickelt aus der
anschaulichen Analyse der Statue des heiligen Fides von Conques, des Gerokreuzes im
Kölner Dom und der Goldenen Madonna im Essener Münster
exemplarisch theologische Argumentationsfiguren zur Begründung
körperlicher Bildnisse. Im dritten Teil werden diese drei Skulpturen mit
ausgewählten Werken der Moderne (Constantin Brancusi, Joseph Beuys,
Richard Serra) ins Gespräch gebracht, um die Möglichkeiten der
Verknüpfung zwischen theologischer und für die Gegenwart relevanter
kunsttheoretischer Begründung von Skulptur und Plastik zu erörtern.
Beteiligter Wissenschaftler:
Veröffentlichungen: |
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Hans-Joachim Peter